Temeswar - Es ist kein Temeswarer oder Banater Phänomen, da es in vielen Landeskreisen genauso oder ähnlich aussieht: Zwei Wochen vor Schulbeginn stehen zahlreiche Schulen der Begastadt wie auch das Temescher Kreisschulinspektorat vor etlichen schier unlösbaren Problemen. Laut Francisc Halász, dem stellvertretenden Temescher Generalschulinspektor, haben, wie erwartet, drei Eliteschulen der Begastadt, die Traditionslyzeen Nikolaus Lenau, J. L. Calderon und C. D. Loga, wegen den nicht abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an den Schulgebäuden keine Funktionsgenehmigung für das neue Schuljahr 2014-2015 erhalten.
Das obwohl sie schon eine sanitäre Genehmigung erhalten hatten. Übrigens, man kennt das aus den Vorjahren, wird man das neue Schuljahr in etlichen Schulen des Kreises Temesch trotz Fehlens dieser Genehmigung termingerecht starten müssen, da das Schulinspektorat, die Schulleitungen und die Lokalverwaltungen keinerlei andere Lösung haben. Im Kreis Temesch gibt es derzeit 31 Schulen mit mehr als 1000 Schülern, in denen der Unterricht höchstwahrschein-lich ohne die erforderliche Genehmigung beginnen wird.
Nicht nur in den vorgenannten Lyzeen verlaufen die Sanierungsarbeiten schleppend, es werden wochenlange Arbeitspausen eingelegt, Arbeiten werden aufgeschoben, sodass die geplanten Fristen auch nicht eingehalten werden können. Ein Beispiel ist da auch das Gebäude der ehemaligen Grundschule Nr. 22 in der Doja-Gasse (Stadtviertel Elisabethstadt), das nun dem Lyzeum Grigore Moisil angehört.
Die mit vielen Versprechungen und Elan gestartenen Sanierungsarbeiten wurden zwischendurch unterbrochen. Laut Sanierungsprojekt (Finanzierung durch die Kommunalverwaltung im Gesamtwert von mehr als 1,9 Millionen Lei) sollten hier in neun Monaten, Abschluss im November 2014, nach voreiligen Versprechungen gar zu Beginn des Schuljahres, nahezu 20 neue Schulsäle, ein Sportsaal und ein Multimedia-Raum ihrer Bestimmung übergeben werden. Laut Vizebürgermeister Dan Diaconu musste man hier leider die von der Lokalfirma Drufec Cons CF durchgeführten Arbeiten abbrechen, da nach Baubeginn an dem alten Gebäude etliche schwerlösbare Probleme aufgetaucht waren. Es musste gar ein neues Projekt erstellt werden. Die schönen Pläne der Schulleitung, dass ab dem neuen Schuljahr alle Schüler restlos den Unterricht am Vormittag und nicht wie bisher in zwei Schichten besuchen werden können, müssen also noch warten. Alle Partner in diesem Projekt hoffen trotzdem auf einen planmäßigen Abschluss der Arbeiten, Ende November.
Den Gegebenheiten in den Temescher Schulen gemäß ist es also auch kein Wunder, dass manche der gestressten Schulleiter die Flinte ins Korn werfen: Das Kreisschulinspektorat meldete kürzlich, dass sechs Direktoren von Temescher Schulen noch kurz vor Schulbeginn ihre Kündigung – aus persönlichen Gründen oder wegen Zwist mit den Vizeschulleitern, heißt es – eingereicht haben.