Reschitza – Krimireif gestaltete sich in der Nacht von Freitag auf Samstag das Hochgehen zweier Drogendealer aus Galatz in Reschitza. Als auf der F˛g˛ra{ului-Straße um Mitternacht das Herummanövrieren eines in Galatz registrierten Fahrzeugs der Polizeistreife auffiel und diese das Auto zum Stehen bringen wollte, gab der Fahrer Gas und havarierte auf der schmalen Gasse zwei Fahrzeuge. Während der versuchten Flucht sprang der Beifahrer aus dem Fahrzeug und lief in unbekannte Richtung davon. Zu Hilfe gerufene weitere Polizeifahrzeuge blockierten schließlich den 28-jährigen Fahrer, der ein seltsames Verhalten zeigte. Umgehend getestet, stellte sich heraus, dass er unter Drogeneinfluss, „unter dem Einfluss von Psychoaktiva“ stand, wie die Polizei in ihrem Kommuniqué schreibt.
Im Fahrzeuginnern fanden die Polizisten und die inzwischen dazugestoßenen Gendarmen eine handgedrehte Zigarette mit Cannabis, einen der üblichen Plastikbeutel mit getrockneten Blättern des indischen Hanfs sowie ein Gerät zum Vakuumverschließen, aber auch, unter allerhand anderen Dingen versteckt, sechs vakuumverschlossene Beutel mit einer weißlichen kristallinen Substanz. Zwischendurch identifizierte und verhaftete ein dem Team angehörender Kriminalbeamter den aus dem Fahrzeug auf der Flucht Entkommenen, einen 30-jährigen Galatzer, der sich ganz in der Nähe des gestellten Fahrzeugs aufhielt und das Geschehen beobachtete.
Beide Verhaftete wurden zum Sitz des Polizeiinspektorats gebracht, der Fahrer vorher noch ins Krankenhaus, wo ihm Blutproben entnommen wurden. Es wurde definitiv bestätigt, dass er unter dem Einfluss von Psychoaktiva stand. Deswegen stellten die Polizisten ihm auch gleich ein Strafdossier aus wegen Fahrens auf öffentlichen Straßen unter Drogeneinfluss.
Bei den Verhören im Lauf der Nacht zum Samstag stellte sich heraus, dass die beiden Galatzer aus Holland angereist waren und unterwegs ein Transportfahrzeug einer Speditionsgesellschaft verfolgten, der sie, unter anderem, ihre sechs Päckchen – sechs Kilo – mit 3-CMC anvertraut hatten. In der Verfolgung des Speditionsfahrzeugs waren sie in Reschitza gelandet, wo der Fahrer der Speditionsfirma seine Ladung an einen anderen Fahrer zwecks Weiterverteilung zu übergeben hatte. Hier holten sie die angeblich von ihnen selbst aufgegebene und an sie adressierte Sendung ab.
3-CMC ist eine synthetische Droge, ein Stimulans aus der Klasse der Cathinone, eine Designerdroge, von der man weiß, dass sie bisher in Irland, Italien, Polen und Schweden verbreitet ist. Die Pharmakologie von 3-CMC ist bisher weitgehend unbekannt, doch geht man davon aus, dass es sich wahrscheinlich um ein Dopamin- und Serotonin-freisetzendes Mittel handelt. Die beiden Galatzer – bei denen auch 15.700 Euro, 1100 Lei und sechs Mobiltelefone gefunden wurden – gaben zu, die Droge selbst in den Niederlanden aufgegeben und den Transport auf dem ganzen Weg bis Reschitza „aus Sicherheitsgründen“ verfolgt zu haben.
Samstag führten die Polizisten die beiden Dealer dem diensthabenden Richter für Rechte und Freiheiten des Kreisgerichts Reschitza vor, der eine Untersuchungshaft von 30 Tagen anordnete.
Aus bisherigen Aussagen der beiden Dealer geht hervor, dass sie die Desi-gnerdroge im Großraum Galatz und in den angrenzenden Landeskreisen absetzen wollten. An den Strafdossiers der beiden wird weiterhin gearbeitet.