Temeswar - Wie jedes Jahr zum Feiertag der Stadt Temeswar/Timișoara dankt die Stadtverwaltung den Temeswarer Bürgern, die zum Ansehen der Stadt beigetragen haben, den Verteidigern und Freiheitskämpfern, den Künstlern, Sportlern und anderen Persönlichkeiten, die sich in ihren Bereichen hervorgetan haben. So wird auch diesmal eine Reihe von Persönlichkeiten, die ihren Namen mit Temeswar verbunden haben, gewürdigt.
Teodor Stanca war einer der Anführer der Studentenaufstände gegen den sowjetischen Einmarsch in Ungarn. Seit 1989 ist Teodor Stanca Mitglied des rumänischen Parlaments und einer der führenden Köpfe der Vereinigung der ehemaligen politischen Gefangenen Rumäniens. Petru Mirciov war einer der 44.000 Menschen, die von den kommunistischen Behörden in den B˛r˛gan deportiert wurden. Nach 1989 etablierte er sich im öffentlichen Leben der Stadt als Vorsitzender des Temeswarer Vereins der ehemaligen Zwangsdeportierten im Bărăgan (AFDB). Cornelia Fiat wurde ebenfalls in den Bărăgan verschleppt und etablierte sich nach 1990 als Vizepräsidentin desselben Deportiertenvereins im gesellschaftlichen Leben von Temeswar.
„Die drei Persönlichkeiten förderten durch ihr eigenes Verhalten die Würde als sozialen Wert, und mit ihnen als Beispiel wurde die gesamte rumänische Gesellschaft mit ihren moralischen und historischen Werten konfrontiert“, heißt es seitens des Temeswarer Bürgermeisteramts.
Des Weiteren wird auch Silviu Oravitzan der Ehrenbürgertitel überreicht. Der Maler hatte seit 1968 große Kunstausstellungen, die seine Werke aus Rumänien in Dutzende renommierte Galerien rund um die Welt brachten: darunter nach Paris, München, Genf, Wien, New York, Manchester, Aachen, Lissabon, Mainz, Meisenheim, Luxemburg, Budapest, Marseille u.a. Besonders hervorzuheben ist die Ausstellung im Museum of Catholic Art in New York – ausgestellt neben dem berühmten Künstler Salvador Dali.
Gewürdigt wird auch der ehemalige Fußballer Iosif Rotariu. Der Temeswarer hat sich außergewöhnliche sportliche Verdienste erworben, durch die er zur Förderung der Stadt Temeswar in der Welt beigetragen hat. Er bleibt den Fußballfans besonders als Mitglied der sogenannten „Goldenen Nationalmannschaft“ bei der Fußballweltmeisterschaft 1990 in Italien in Erinnerung. Er war es, der Diego Armando Maradona blockieren konnte.
Und nicht zuletzt wird auch Ignaz Bernhard Fischer, eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Deutschen Forums der Demokratischen im Banat (DFDB), zum Ehrenbürger der Stadt Temeswar. „In seinen 96 Lebensjahren hat er sich aus dem Wunsch heraus, seinen Mitmenschen Gutes zu tun, aktiv am Leben der Gemeinschaft beteiligt“, heißt es seitens des Bürgermeisteramts. Seit 1991 ist Fischer Vorsitzender des Landesvereins der ehemaligen Russlanddeportierten und entfaltet seitdem eine unermüdliche und zielstrebige Tätigkeit für die Wahrung der Rechte der ehemaligen Russlanddeportierten. Für seine Tätigkeit erhielt er etliche hohe Auszeichnungen: die Silberne Ehrenmedaille der Landsmannschaft der Banater Schwaben (2001), die Goldene Ehrennadel des DFDB (2005), das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2010). Dem Vorsitzenden des Landesvereins der ehemaligen Russlanddeportierten wurde zu seinem 90. Geburtstag (2017) auch der vom rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis gewährte Staatsorden „Stern Rumäniens“ im Rittergrad überreicht.