Sehr schwache Aufnahmeprüflinge

Lässt sich im Banater Bergland ein „Gebildetes Rumänien“ aufbauen?

Reschitza – Nach Abschluss der elektronischen Verteilung der angehenden Lyzeumsschüler, Absolventen 2023 der Pflichtschule („Allgemeinbildende Schule“), gemäß ihren Wünschen und ihren Ergebnissen bei der Nationalen Eignungsprüfung sind trotz offensichtlichem Verzicht auf Leistungsnachweise jenseits der Versetzungnote 5 (siehe Durchschnittsnoten letzten Listenplätze) noch 149 unbesetzte Studienplätze an den Lyzeen des Banater Berglands frei: 25 an Lyzeen in Reschitza, 124 an Lyzeen im ländlichen Raum.

Damit sind rund 90 Prozent der insgesamt 1412 Studienplätze für die neunte Klasse an den Lyzeen und Kollegien des Banater Berglands im ersten Anlauf belegt worden, wobei in diesem Jahr die Schüler ausschließlich aufgrund der Benotung bei der Nationalen Eignungsprüfung den Lyzeen zugeteilt wurden. Bis zum 25. Juli müssen nun die angehenden Lyzeumsschüler die Einschreibungsakten den Sekretariaten ihrer künftigen Schule vorlegen.

Aufschlussreich ist eine Betrachtung der Aufnahmelisten vom Standpunkt der auf einer Skala von 10 (Höchstnote) bis 1 schwächstbenoteten Kandidaten, denen Studienplätze zugewiesen wurden. Beim (vor allem unter den Eltern) als „Spitzenlyzeum“ des Banater Berglands eingestuften Reschitzaer „Traian Lalescu“-Kolleg gab es die schwächste Benotung des/der Letztaufgenommenen mit 8,17 (im Hauptfachbereich Philologie). Als auf der Wunschskala an zweiter Stelle liegend (nach den Wunschlisten der Kandidaten … und Eltern) erwies sich in diesem Jahr das „Traian Vuia“-Lyzeum aus Reschitza (mit der schwächsten Aufnahmenote 6,82 – im Hauptfachbereich Naturwissenschaften), gefolgt vom „Diaconovici-Tietz“-Kolleg (6,38, Naturwissenschaften). Von den anderen Reschitzaer Lyzeen erreichte man am Nationalkolleg „Mircea Eliade“ einen Studienplatz noch mit Durchschnittsnote 4,30 (Philologie, zweisprachig), am Technischen Kolleg mit 2,35 (Fachbereich Technik) und am Wirtschaftskolleg des Banater Berglands mit 2,30 (Volkswirtschaft).

Überraschend gering war die Benotung des Letztangenommenen am Karansebescher „Traian Doda“-Kolleg, von dem die ersten drei Absolventen des Kreisrankings bei der Reifeprüfung 2023 kamen (einschließlich die einzige Lyzeums-Absolventin des Banater Berglands, die 2023 mit Durchschnittsnote 10 bei der Reifeprüfung bewertet wurde): 6,47 (Naturwissenschaften). Und an das langjährig als Spitzenlyzeum des Banater Berglands gehandelte „C.D.Loga“-Kolleg, die ehemalige Lehrerbildungsanstalt kam man 2023 gar mit einer Durchschnittsnote von nur 6.60 (Hauptfach Philologie) schon zu einem Studienplatz. Die geringste Benotung für einen Studienplatz am Technologischen Lyzeum „Dacia“ in Karansebesch, 4,62 (Fach Mechanik), wird als ganz gut eingestuft, wohingegen auch die 4,15 (Mechanik) am Skandallyzeum „Decebal“  gar nicht so schlecht ist. Denn wenn man am Orawitzaer „General Dragalina“-Lyzeum noch mit 4,55 (Mathe-Informatik) aufgenommen wurde, dann waren es in Ferdinandsberg am „Liceul Bănățean“ nur 3,25 (Mechanik), am „Tata Oancea“ in Bokschan 3,55 (Mathe-Info) und am „Mathias Hammer“ in Anina 2,25 (Elektromechanik). 

Am Schlimmsten ist es aber an den Mittelschulen im ländlichen Raum. Der Letztaufgenommene am „Sfântul Dimitrie“-Lyzeum in der Gemeinde Teregova hatte Durchschnittsnote 2,77, am technologischen Lyzeum „Nicolae Stoica de Ha]eg“ 2,70, am „Eftimie Murgu“-Lyzeum in Bozovici 2,30.