Reschitza - Die Weigerung des Stadtrats Reschitza, zusammen mit der Industrieseilbahn, die das Bersautal überquert, auch die Schlackenhalde im benachbarten Țerova-Tal zu übernehmen, um daraus ein ganzheitliches Projekt zur Neunutzung und Stadterneuerung zu machen, wie es die aus Reschitza stammende New Yorker Architektin Oana Stănescu vorgeschlagen hat, indem sie der Stadt einen Entwurf dazu gratis überreichte, führt dazu, dass das Vorhaben vorläufig auf dem Papier bleibt.
Die Industrieseilbahn und die Promenaden auf der Stahlkonstruktion, die Höhenrestaurants, Schaukeln in luftiger Höhe, die Bungee-Jumping-Rampen, die Seilrutschen, die Oana Stănescu vorgeschlagen hat und die den Gol-Berg und seine Konzertwiese – wo in diesem Sommer (5.-7. Juli) u. a. Uriah Heep und Emir Kusturica mit Band auftreten werden – zusätzlich ins Freizeit-Rampenlicht rücken sollten, bleiben alle auf dem Papier.
Dazu Bürgermeister Ioan Popa, ein glühender Verfechter des Projekts: „Ich habe das Projekt als Finanzierungsantrag nicht an UIA (Urban Innovative Action) weitergereicht. Ehrlich gesagt: Es ist mir nicht gelungen, meine Kollegen im Stadtrat zu überzeugen, mit der Industrieseilbahn in das Projekt auch die Schlackenhalde mit einzubinden. Sie hegen Zweifel, die ich nicht beseitigen konnte. Zugegeben: So eine Schlackenhalde von zehn Millionen Tonnen oder Kubikmetern ist ein heißes Eisen. So was greift sich nicht jedermann, wenn er nicht unbedingt muss. Deshalb versuche ich nun, eine andere Finanzierungsachse zu finden. Aber beim Grundvorschlag der Neunutzung der Industrieseilbahn aus den 1960er Jahren bleibt´s! Zu finden ist eine andere Finanzierungsquelle.“
Diesmal zogen bei der Endabstimmung auch die Ratsherren seiner eigenen Partei, der PNL, nicht alle in dieselbe Richtung, die der Bürgermeister sich gewünscht hätte. Popa: „Ich kann sie alle verstehen. Einerseits wollen die Besitzer das heiße Eisen der Schlackenhalde loswerden und verkaufen die Industrieseilbahn nur im Paket damit. Die Halde muss dann, um teures Geld, ökologisiert – in diesem Fall: bepflanzt – werden. Aber als öffentliche Verwaltung kommt man relativ leicht an Gelder für ökologische Vorhaben. Bestimmt leichter als Privatfirmen wie die Russen von TMK, denen die Schlackenhalde gehört. Ich habe mir ähnliche Fälle in Belgien und Frankreich angeschaut. Schließlich gibt es Stahlwerke in aller Welt und Schlackenhalden auch. Und wenn alle damit fertig werden, warum nicht auch wir, hier in Reschitza?“