Seit Samstag auch Großsanktnikolaus und Tschakowa in Quarantäne

Bürgermeister Fritz: alle Temeswarer Bauernmärkte bleiben weiterhin offen

Temeswar (ADZ) - Nachdem am Samstag der Kommandant der Covid-19-Bekämpfungsaktion, Staatssekretär Raed Arafat, auf Antrag des Kreiskomitees für Katastrophenschutz eine 14-tätige Quarantäne über die Temescher Kleinstädte Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare und Tschakowa/Ciacova (mit den dazugehörenden Dörfern Cebza, Petroman und Macedonia) verhängt hat, ordneten die Kreisbehörden am Sonntag weitere Maßnahmen an. Ab Montag gilt auch im Kreisgebiet Temesch eine Ausgangssperre, die Bürger dürfen zwischen 23.00 und 5.00 Uhr ihre Wohnungen nur in begründeten Ausnahmefällen mit eidesstattlicher Erklärung sowie Dienstausweis verlassen. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren mehrere Polizeistreifen im Einsatz, um die Bürger zu verwarnen.

Die Pflicht, in allen der Allgemeinheit zugänglichen offenen und geschlossenen Räumen Mund- und Nasenschutz zu tragen, wurde auf den gesamten Kreis Temesch ausgeweitet. In allen Ortschaften, in denen die Infektionsrate den Wert von 3 Fällen pro tausend Einwohner überschritten hat, bleiben alle Sport- und Fitnesseinrichtungen geschlossen. Alle Unternehmen, Behörden und Institutionen, die mehr als 50 Angestellte beschäftigen, müssen ein Schichtprogramm einführen, sodass die Anzahl der gleichzeitig am selben Ort und in denselben Räumen anwesenden Personen reduziert wird. Gleichzeitig ordnete die Temescher Präfektin Liliana One] die Schließung aller Bauernmärkte an, die in geschlossenen Verkaufshallen untergebracht sind, verfügte jedoch gleichzeitig, dass die Bürgermeisterämter, die Kreisgesundheitsbehörde und das Veterinärsamt den Bauern und Kleinproduzenten Verkaufsmöglichkeiten im Freien schaffen sollen.

Am Wochenende regte sich auch in Temeswar, genauso wie in anderen Städten Rumäniens, der Widerstand gegen die Schließung der Märkte. Bürgermeister Dominic Fritz teilte am Sonntag mit, dass eine Lösung des Problems bereits gefunden und mit deren Umsetzung begonnen wurde. Der große Josefstädter Markt soll auf dem Vorplatz verlegt werden, die Iancu-V²c²rescu- und die Carol I.-Straße sollen für den Autoverkehr gesperrt werden. Verkäufer von Milch, Käse, Fleisch- und Wurstwaren sollen die Verkaufsstände bekommen, die das Bürgermeisteramt für die Weihnachts- und Ostermärkte zur Verfügung stellt. Mit dem Aufbauen habe man bereits begonnen, hieß es am Montagmorgen. Die Maßnahme gelte für den Josefstädter Markt, den Heumarkt/Piața Badea Cîrțan, aber auch für den 700er Markt sowie für kleinere Bauernmärkte in den Vierteln. Der mittwochs und samstags stattfindende Bauernmarkt auf dem Vorplatz des Dan-Păltinișanu-Stadions werde fortgeführt, da er gänzlich im Freien stattfindet. Das Veterinärsamt solle jedoch den Verkauf von Milcherzeugnissen sowie von Fleisch- und Wurstwaren im Freien überprüfen und im Eilverfahren Genehmigungen dazu erteilen, ordnete die Präfektin weiter an. Auch die Märkte von Lugosch/Lugoj, Busiasch/Buzia{ und Fatschet/Făget dürfen weiter betrieben werden, da sie den Bedingungen des Regierungsbeschlusses Nr. 935 vom 5. November 2020 entsprechen.

In Temeswar wurden vorläufig die Öffnungszeiten des Bürgerbüros im Rathaus bis um 20.00 Uhr verlängert, damit kein Andrang mehr vorkommen soll, wie Bürgermeister Fritz sagte. Auch habe man bereits einen Schichtbetrieb eingeführt, ein Teil der Beamten arbeite ab sofort von zu Hause.

Im Kreis Temesch gibt es mittlerweile 29 Covid-19-Infektionsherde, den jüngsten bei der dem Berufungsgericht beigeordneten Staatsanwaltschaft, wo fünf Fälle gemeldet wurden. Allein am Wochenende verhängten die Behörden mehrere hundert Geldstrafen für die Nicht-Einhaltung der Covid-19-Bekämpfungsmaßnahmen, vor allem in Einkaufszentren und Supermärkten. Seit Freitag befinden sich 13 Ortschaften in einer 14-tägigen Quarantäne, darunter die Temeswarer Vorortgemeinden Dumbrăvia, Girok/Giroc, Ghiroda und Neumoschnitza/Moșnița Nouă, seit Samstag auch die Städte Großsanktnikolaus und Tschakowa. Am Sonntagmorgen erreichte die Infektionsrate in Temeswar den Wert von 7,36, in der Gemeinde Găvojdia bei Lugosch liegt die Inzidenzzahl bei 11,60, dort wurde jedoch keine Quarantäne angeordnet, weil die Infizierten entweder Bewohner eines Seniorenzentrums (156) oder eines Kinderheims (4) sind.