gr. Sathmar - Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten vergangenen Dienstag Bischofsvikar Franz Hankovszky und János Józsa, Pressesprecher der Römisch-Katholischen Diözese Sathmar/Satu Mare, über den Prozess der Seligsprechung des Märtyrerbischofs János Scheffler. Der Gottesdienst, im Rahmen dessen die Seligsprechung stattfindet, wird am 3. Juli vor der römisch-katholischen Kathedrale zelebriert.
Rund 20.000 Gläubige werden zum Festgottesdienst, der von 35 Bischöfen und rund 150 Pfarrern am 3. Juli ab 10 Uhr in Sathmar zelebriert wird, erwartet. Während der Messe wird der Verkehr auf dem Libert²]ii-Platz gesperrt und die Seligsprechung wird auch auf zwei großen Projektoren, die auf beiden Seiten des Platzes aufgestellt werden, übertragen. Der Gottesdienst wird auch vom ungarischen Duna TV und von Radio Maria in rumänischer Sprache ausgestrahlt.
Der Prozess der Seligsprechung begann noch in der Zeit von Paul Reizer, ehemaliger Bischof der Diözese Sathmar, sagte Bischofsvikar Hankovszky, Leiter des Teams, das seitens des Bistums die Seligsprechung vorbereitet. Nach der Überprüfung der Akten des Prozesses in Vatikan, genehmigte Papst Benedikt XVI. vergangenen Sommer das Dekret über die Seligsprechung des Bischofs Scheffler.
Bischof János Scheffler wurde 1887 als einer der zehn Söhne eines Hofbauern in Kalmandi/Cãmin geboren. Er studierte im katholischen Gymnasium in Sathmar, an der Universität „Pázmány Péter“ in Budapest und nach seiner Einweihung in Rom an der Gregorian Universität, wo er Doktor des kanonischen Rechts wurde.
Im Jahre 1920 reorganisierte und leitete Bischof Scheffler das Katholische Hauptgymnasium in Sathmar. In kurzer Zeit wurde er von seinem Bischof zum Theologieprofessor ernannt. Nachdem die Diözesen Sathmar und Großwardein/Oradea vereinigt wurden, organisiere er die Theologie und das Seminar.
Im Jahr 1940 wurde er an der Universität in Klausenburg zum Professor des kanonischen Rechts ernannt. 1942 wurde János Scheffler Bischof der Diözese Sathmar. Als Bischof plante er die Gründung von Kleinseminaren in Sathmar, Großkarol/Carei und Ujgorod.
Seinen ganzen Lebensweg begleitete sein soziales Empfinden, die Verteidigung der Notleidenden und Unterdrückten. Im Januar 1945 versuchte er die schwäbischen Gläubigen von der Deportation in die Sowjetunion zu retten.
1950, als er sich den Kommunisten widersetzte, die eine Trennung zwischen der katholischen Kirche in Rumänien und dem Papst betrieben, wurde er eingesperrt. Bischof Scheffler starb im Gefängnis in Jilava am 6. Dezember 1952. Er wurde in einen namenlosen Grab beerdigt. Der genaue Platz wurde vom orthodoxer Pfarrer des Gefängnisses vermerkt und er zeigte ihn einem katholischen Priester, der die irdischen Überreste des Bischofs heimlich nach Hause brachte. In Sathmar wurden sie in der Gruft der Römisch-Katholischen Kathedrale zur Ruhe gebettet. Am 17. Juni 2011 setzte man sie in die Kathedrale im Nebenaltar zur ewigen Ruhe.
Während der Zeremonie der Seligsprechung wird Angelo Amato, Präfekt der Kongregation der Akten für die Heiligsprechung, den Brief des Papstes Benedikt XVI. vorlesen. Anschließend wird das Porträt des Bischofs enthüllt und ab diesem Moment wird man ihn der Selige János Scheffler nennen können.
Das Leben des Märtyrerbischofs wird vom Salesianer János Szöke, dem Postulator des Prozesses der Seligsprechung, präsentiert. Nachher findet die Liturgie, zelebriert vom Kardinal Péter Erdö, statt.
Neben diesen kirchlichen Würdenträgern werden an der SeligsprechungFrancisco Javier Lozano, apostolischer Nuntius, Ioan Robu, Bukarester Erzbischof, György Jakubinyi, römisch-katholischer Erzbischof aus Alba Iulia, Csaba Ternyák, Erzbischof aus Eger/Ungarn, Lucian Muresan, römisch-katholischer Großerzbischof von Fogarasch und Alba Iulia, Bischöfe der römisch-katholischen und griechisch-katholischen Diözesen aus Rumänien und Ungarn sowie Bischöfe aus der Ukraine, Serbien und der Slowakei teilnehmen. Es werden Vertreter anderer Konfessionen wie der reformierte Bischof István Csüri aus Piatra Craiului, der unitarische Bischof Ferenc Bálint Benczédi und der ehemalige orthodoxe Dechant Alexandru Tincu erwartet.
Ihre Teilnahme an der Seligsprechung bestätigten auch zahlreiche Gläubige aus der ganzen Sathmarer Diözese und anderen römisch-katholische und griechisch-katholischen Diözesen Rumäniens sowie aus Ungarn, der Ukraine, Österreich, Deutschland und Italien.
Aus Kalmandi, der Heimatgemeinde des Bischofs, wird eine Gruppe von Gläubigen zu Fuß nach Sathmar pilgern.
Die deutschen Gemeinden der Kalvarienkirche aus Sathmar und der Heilig Geist Kirche aus Großkarol werden an der Seligsprechung gemeinsam teilnehmen.