Temeswar – Eines der schönsten Gebäude in der Stadt an der Bega wird in den kommenden Monaten vor den neugierigen Augen der Touristen verborgen sein. Es handelt sich um den ehemaligen Sitz der Diskontobank, das Steiner-Miksa-Palais, das von einem schwarzen Netz umhüllt worden ist und in Zukunft saniert werden soll.
In der Immobilie an der Kreuzung der Straßen Vasile Alecsandri – Gheorghe Lazăr sind mehrere Appartements untergebracht. Das Parterre dient der Nationalliberalen Partei (PNL) als Sitz. Laut eines Stadtratsbeschlusses von Ende 2016 sollen die Steuern für Bauten, die nicht gepflegt werden, um das Sechsfache angehoben werden – der Beschluss soll ab 1. Januar 2018 umgesetzt werden. Bis dahin bleibt den Eigentümern Zeit, ihre Immobilien in Stand zu setzen. Neben den rumänischen Staatsbürgern sind italienische Bürger Inhaber von sechs Wohnungen in dem Steiner-Miksa-Haus – diese müssten ihre Beteiligung an der Sanierung noch bekannt geben.
Das Steiner-Miksa-Haus wird über das Programm des Bürgermeisteramts saniert, wodurch die Hälfte der Kosten für die Sanierung von Gebäuden in der historischen Innenstadt von der Kommune getragen werden. Die Liberalen könnten mit einer Summe von 70.000 Euro zur Sanierung der Fassade beitragen. Die Sanierung könnte bis Ende 2018 umgesetzt werden, heißt es seitens der Nationalliberalen.
Der Sitz der ehemaligen Diskontobank – das Steiner-Miksa-Palais - gilt als ein Meisterwerk der Sezession in Temeswar. Errichtet wurde es von dem privaten Unternehmer Steiner Miksa (Max Steiner) zwischen 1908 und 1909. Die Pläne stammen von den Architekten Komor Marcell und Dezsö Jakab, die die Schule des Budapester Architekten Ödön Lechner absolviert haben. Lechner war der bekannteste Förderer des Sezession-Stils in Ungarn, der aus der ungarischen oder Szekler Folklore Inspiration schöpfte. Diese Elemente sind auch an dem Steiner-Miksa-Palais erkennbar.