Schäßburg - Vierzig jugendliche Teilnehmer aus Rumänien und Deutschland nahmen in der Zeit vom 3. bis 18. August an einem Sommercamp teil, das aus Mitteln des Departements für interethnische Beziehungen (DRI), des Deutschen Jugendverbands Siebenbürgen (DJVS) sowie der Landeskirche Sachsen und des Bundeslands Sachsen finanziert wurde. Die Freizeit, die bereits seit vielen Jahren Tradition hat, wird vonseiten des Landesjugendpfarramts durch den Geschäftsführer Rüdiger Steinke begleitet, der seit über 30 Jahren regelmäßig nach Siebenbürgen reist und zahlreiche Projekte in Siebenbürgen unterstützt hat.
„Unser Ziel ist es, den Jugendlichen durch das Sommercamp wertvolle Zeit zu schenken, sie mit Erfahrungen zu bereichern, sie in ihrer Entwicklung zu stärken. Im Laufe der beiden Wochen sind viele neue Freundschaften zwischen den Teilnehmern entstanden“, so Andrea Rost vom Deutschen Jugendverein Siebenbürgen (DJVS), die die Ferienfreizeit mitorganisiert hat. „Auch mittels unserer Gesprächsrunden erreichen wir, dass die Teilnehmer sich intensiv miteinander austauschen über das, was sie vor Ort umgibt, und das, was sie in Siebenbürgen erleben, reflektieren.“
Austragungsort war das Jugendzentrum in Birthälm/Biertan: Hier hatten die Jugendlichen vierzehn Tage lang die Möglichkeit, Begegnungen und Traditionen zu erleben und die Landschaft und Natur in Siebenbürgen zu erkunden.
Wesentlicher Bestandteil des Programms war das Kennenlernen der unterschiedlichen ethnischen Gruppen Siebenbürgens mit ihren Sprachen, Traditionen und Lebensweisen: Die Jugendlichen besuchten sächsische, rumänische, und Szekler-Familien. Auch der Besuch einer Roma-Familie in Pretai/Brateiu, die das traditionelle Handwerk der Metallbearbeitung ausübt, stand in diesem Jahr auf dem Programm.
Die Jugendlichen erhielten außerdem Einblicke in verschiedene landwirtschaftliche Bereiche: So präsentierte die Familie Krestel aus Kleinalisch/Seleuș ihren Büffelhof, die Familie Klusch aus Neudorf/Nou Săsesc ihre Bienenzucht. Traditionelles Handwerk erprobten die Teilnehmer im Rahmen verschiedener Workshops: Zsolt Mathe aus Schäßburg/Sighișoara führte in die traditionelle Möbelmalerei, Uwe Boghian aus Großschenk/Cincu in das Handwerk der Gürtelmacher ein.
Mehrere Wanderungen – auf der Via Transilvanica, zwischen Birthälm und Reichesdorf/Richiș, im Apuseni-Gebirge und im Harghita-Gebirge – sowie Stadtführungen in Hermannstadt/Sibiu und Schäßburg standen auf dem Programm. Drei musikalische Workshops (Gitarre, Ukulele und Gesang) unter der Leitung von Wolfgang Tost sowie die gemeinschaftliche Gestaltung eines Gottesdienstes in Schäßburg und einer Trauung rundeten das Sommercamp-Programm ab.