Hermannstadt – Zur Vertreterversammlung des Siebenbürgensforums kamen Samstag, den 12. November, wieder Entsandte aus den verschiedensten Regionen und Orten Siebenbürgens, von Bistritz und Petroschen bis Kronstadt/Braşov im Spiegelsaal des Forumshauses in Hermannstadt/Sibiu zusammen. Neben den üblichen Tagesordnungspunkten, wie der Genehmigung des Protokolls der letzten Vertreterversammlung sowie der Berichte des Vorsitzenden und der Leitern der Kommissionen, welche dieses Mal sehr kurz ausfielen, war die Vorbereitung des Sachsentreffens im August nächsten Jahres das am meisten diskutierte Thema. Die Vorbereitungen für das 27. Sachsentreffen, welches im kommenden Jahr insbesondere die siebenbürgisch-sächsische Jugend im Ausland ansprechen soll, um sie für Siebenbürgen zu begeistern und zu gewinnen, laufen schon seit geraumer Zeit auf Hochtouren und auch die zentralen Veranstaltungen sind schon im Programmentwurf verankert. Bis zum 26. November soll dieses zum größten Teil feststehen und im März bereits in den Druck gehen. Statt der üblichen 1500 bis 2000 Teilnehmer werden vom 4. bis 6. August 2017 rund 10.000 Besucher erwartet, so der Geschäftsführer des Siebenbürgenforums Winfried Ziegler. Insbesondere aus Deutschland sei das Interesse groß. Rund 40 Tanzgruppen haben bereits ihr Kommen angekündigt, für sie wurden die Studentenwohnheime der Universität reserviert. Da auch viele Heimatortsgemeinschaften um das erste Augustwochenende Treffen abhalten, sind bereits jetzt viele Hotels und Pensionen in Hermannstadt und Umgebung nahezu ausgebucht.
Ihren Hut für die Ausrichtung des Sachsentages im Jahr 2019 haben bereits Großau/Cristian und Bistritz in den Ring geworfen. Offizielle Kandidaten sowie einen Termin für die Entscheidung gibt es allerdings noch nicht. Ein besonderes Jubiläum feiert in jenem Jahr Holzmengen. Dann sind es genau 800 Jahre, dass das Dorf im Harbachtal als „Holzmenia“ im Register des päpstlichen Steuersammlers Rufinus de Civinio zum ersten Mal erwähnt wurde. Anwesend im Spiegelsaal war auch Ovidiu Ganţ, der am 11. Dezember für eine vierte Amtszeit in der Abgeordnetenkammer kandidiert und in den kommenden Wochen an verschiedenen Forumsstandorten bei Wahlkampfveranstaltungen auftreten wird. Das enge Programm sieht für den 16. November Gespräche in Bacău, Piatra Neamţ und Jassy/Iaşi vor. Tags darauf wird Ganţ in Suceava, Câmpulung Moldovenesc und Bistritz sein, am 18. November dann in Sächsisch-Regen/Reghin, Oberwischau/Vişeu de Sus und Neustadt/Baia Mare sowie am 19. November in Zalău und Sathmar/Satu Mare. Ab der kommenden Woche stehen dann mehrere Stationen im Banat und Siebenbürgen auf der Agenda des Abgeordneten. Dieser betonte während der Vertreterversammlung auch, dass entgegen der Darstellungen rumänischer Politiker die Minderheitenorganisationen nicht automatisch einen Vertreter in die Abgeordnetenkammer entsenden.
Das Wahlgesetz sieht eine zu nehmende Hürde von mindestens 10 Prozent der im Durchschnitt auf Landesebene notwendigen gültigen Stimmen für ein Abgeordnetenmandat vor, was rund 2200 Stimmen entspricht. Vor vier Jahren konnte das Forum 39.175 Stimmen auf sich vereinen. Ein ähnlich gutes Ergebnis, so Ganţ, ist zudem einerseits eine Legitimation gegenüber den rumänischen Abgeordneten und Parteien, anderseits auch wichtig für die Stärke innerhalb der Minderheitenfraktion. In dieser hat der Banater derzeit die Position des stellvertretenden Vorsitzenden inne – geführt wird die Fraktion von Varujan Pambuccian von der Union der Armenier aus Rumänien. Gewählt werden kann Ovidiu Ganţ landesweit und auch die Nachfolgefrage ist bereits geklärt. Bei einem Ausscheiden ist der DFDR-Vorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr der erste Nachrücker, ihm folgt die Unterstaatssekretärin im Departement für Interethnische Beziehungen Christiane Gertrud Cosmatu. Die Nominierung der beiden war auch notwendig geworden, da das Wahlgesetz in diesem Jahr eine Liste mit mindestens drei Kandidaten vorsieht. Weniger diskutiert, aber ein zentrales Thema war auch die Verabschiedung des Haushalts für das kommende Jahr, der einstimmig angenommen wurde.