Siedlungswasseraufbau und Fernheizfragen

Weiterhin Spannungen zwischen Reschitzaer Stadtverwaltung und Aquacaraş

Reschitza - Reschitza erlebt schon die dritte Woche, in der allnächtlich zwischen 22 Uhr und 5 Uhr die Trinkwasserversorgung unterbrochen wird. Anfangs wurden die Unterbrechungen in der Lokalpresse angekündigt und damit begründet, dass man die Feineinstellungen an der neuen Wasseraufbereitungsanlage des städtischen Wasserwerks nur durchführen könne, wenn der Betrieb der Anlage eingestellt wird, inzwischen dreht das Wasserwerk stillschweigend einfach den Hahn ab.

Nun hat die Stadtverwaltung mit Unterschrift von Bürgermeister Mihai Stepanescu eingegriffen und ein Kommuniqué veröffentlicht, in welchem auch auf die Schäden hingewiesen wird, die durch dieses Prozedere angerichtet werden. „Wir machen Aquacaraş, den Betreiber der Siedlungswasserwirtschaft, darauf aufmerksam, dass er verpflichtet ist, alle nötigen Maßnahmen zu treffen, um Situationen vorzubeugen wie jene der letzten Tage in diversen Zonen von Reschitza“, heißt es da, „wo die Leitungen durch das Druckgefälle und den plötzlichen Überdruck beim Neufüllen in einigen Institutionen geplatzt sind.“

Andrerseits hat die Stadt ihr Versprechen gehalten und den etwa 5000 verbliebenen Abonnenten der zentralen Warmwasserversorgung und Zentralheizung am Dienstagabend zum ersten Mal in diesem Herbst Warmwasser und Fernheizung geliefert. Parallel dazu laufen die Investitionsarbeiten an der Erneuerung der Fernheizung und des Verteilersystems, obwohl es keine Klarheit über das Resultat der Ausschreibung gibt. Die Ausschreibung dazu ist vor der Nationalen Kommission für die Lösung von Ausschreibungsbeanstandungen beanstandet worden und aus Bukarest kam noch kein Machtwort.

Das Rathaus hofft, dass letztendlich neben den Regierungsstellen (Umweltministerium und Ministerium für Regionalentwicklung) auch der Kreisrat Gelder zu dieser Investition beisteuern wird – obwohl Kreisratspräses Sorin Frunzăverde wiederholt gesagt hat, dass dies allein Sache der Stadt sei. Bürgermeister Stepanescu: „Wenn die Politiker uns schon nicht unterstützen, sollten sie uns zumindest keine Knüppel in den Weg legen, indem sie desinformieren.“ Für heute hat die Stadt eine neuerliche Ausschreibung für die Erneuerung der Fernheizzentrale angekündigt.

Reschitza hofft auch auf weitere Strukturfonds der EU – die einer Kofinanzierung seitens der Regierung Rumäniens bedürfen (was erfahrungsgemäß der Pferdefuß des Ganzen ist). Das Siedlungswassernetz soll auch auf die Vororte Moniom, Sekul, Doman, Cuptoare, Şerova und Călnic ausgedehnt werden – wie dies den Bewohnern im Rahmen der öffentlichen Tagungen des Stadtrats versprochen wurde, die in den vergangenen Monaten in diesen Reschitzaer Satellitenortschaften stattgefunden haben. Aquacaraş, der regionale Siedlungswasserbetreiber, hat allerdings in seine Ausbaupläne – zum Verdruss des Reschitzaer Bürgermeisters – nur Călnic und Şerova eingeschlossen.

Sogar in Bukarest waren die Aquacaraş-Vertreter bereits, um die Ausbaupläne und Machbarkeitstudien zu bestellen, „obwohl sie die Stadt, den Mehrheitsaktionär des Unternehmens, zu jenem Zeitpunkt davon gar nicht in Kenntnis gesetzt haben“, klagte Stepanescu. „So kommt es, dass die vier Reschitza eingemeindeten Ortschaften Cuptoare, Doman, Sekul und Moniom in die Machbarkeitsstudie gar nicht aufgenommen wurden.“

Aufgrund seiner Vorsprachen im Umwelt- und Forstministerium hat Stepanescu durchgesetzt, dass zu den Ausbauarbeiten des Siedlungswassernetzes, die aus 75 Prozent Mitteln des EU-Kohäsionsfonds finanziert werden sollen, auch die Reschitzaer Vororte aufgenommen sind. Zusätzlich soll das Trink- und Abwassernetzwerk auch in Reschitza vervollständigt werden – im Rahmen des selben Projekts. Zumal Reschitza sowohl Nutznießer als auch (teilweise) Kofinanzierer des Projekts ist.