Siedlungswasserbau wird wieder aufgenommen

Reschitza – 2014 hat der Wasserbaukonzern Hidroconstrucția, ursprünglich ein auf Wasserkraftwerksbau spezialisierter Konzern aus sozialistischer Zeit, der sich auf Siedlungswasserbau umorientiert hat, die Ausschreibung zur Durchführung der Siedlungswasserarbeiten in Reschitza für sich entschieden. Hidroconstrucția scheint aber – nicht nur in Reschitza, sondern im ganzen Banater Bergland, wo die Firma Bauarbeiten durchführt(e) – ein Problem zu haben: Termine werden dauernd überzogen (kleines Beispiel von jüngst: die Generalüberholung der historischen geschweißten Stahlbrücke über die Bersau in Reschitza, beim „Zoll“, hinkt schon um fast ein Jahr ihrem Fertigstellungstermin hinterher) und mit dem Ordnungmachen nach beendeter Baustellenarbeit nimmt sie es auch nicht so genau (Beispiel: die Konflikte mit dem Rathaus Bokschan oder in diversen Gemeinden, wo regelmäßig die Wiederherstellung der Straßenzustands und des Zustands der Gehsteige von Hidroconstrucția eingefordert werden muss – meist mit wenig Erfolg).

In Reschitza hat Hidroconstrucția so lange (praktisch sechs Jahre lang) die Termine überzogen, bis es der Stadt Reschitza und dem Kreisrat Karasch-Severin und der von ihnen dominierten Siedlungswasserfirma AquaCaras 2019 zu dumm wurde und diese den Vertrag gekündigt haben. Dies nach sechs Jahren voller Blockaden und als statt der planmäßig vorgesehenen Beendigung der Siedlungswasserarbeiten diese erst zu 55 Prozent ausgeführt waren. Die Arbeiten zur Sanierung und dem Ausbau des Fließendwassernetzwerks und der Kanalisierung sind von Hidroconstrucția zu 55 Prozent beendet, aber nach Verzögerungen durch AquaCaras auch verrechnet gewesen, als der Vertrag gekündigt wurde. Ursprünglich waren für das gesamte Arbeitsvolumen 55,5 Millionen Lei vorgesehen. Das Firmenkonsortium unter Führung von Soradi aus Jassy (das 70 Prozent der Arbeiten übernimmt, die restlichen 30 Prozent teilen sich zwei kleinere Firmen) wird nun die verbliebenen Siedlungswasserarbeiten mit dem Restbetrag und der gesetzlich vorgesehenen Aufstockung des Finanzvolumens durch den Kreisrat (2,4 Millionen Lei), also um insgesamt 35,7 Millionen Lei, ausführen. 

Den Ausführungsvertrag unterzeichneten AquaCaras-Direktor Nicolae Filipescu und ein bevollmächtigter Vertreter der Jassyer Firma Soradi am Mittwoch. Zugegen war Kreisratsvorsitzender Romeo Dunca, der das Konsortium der Baufirmen versicherte, dass es keinerlei Probleme geben werde mit der Verrechnung der Arbeiten: „Ich freue mich, dass nach den drei letzten Ausschreibungen, zu denen sich niemand gestellt hat, jetzt gleich drei Firmenkonsortien zugreifen wollten, von denen das beste Angebot angenommen wurde. Ich hoffe, das ausgewählte Baukonsortium wird Qualitätsarbeit leisten – in dieser Hinsicht kennen wir keinen Spaß mehr! Tun Sie das, dann garantiere ich Ihnen, dass AquaCaras, sooft es etwas zu verrechnen gibt, prompt zahlen wird. Aber immer nur, wenn erst mal alles okay ist.“

Der letzte Abschnitt der Reschitzaer Siedlungswasserarbeiten muss laut Bauvertrag bis Ende August 2022 abgeschlossen werden. Insgesamt sind bisher im Banater Bergland Siedlungswasserarbeiten im Wert von 450 Millionen Lei durchgeführt worden. Hauptfinanzierer ist die EU.