Reschitza - Dass der Karasch-Severiner Siedlungswasserverband AquaCaraș seit Jahren am Limit der Pleiteerklärung ist und dass der aufgrund von Parteigunst (PSD) zum Chef ernannte pensionierte Polizeioberst und Ex-Präfekt Nicolae Miu-Ciobanu es ziemlich gut versteht, jedermann Sand in die Augen zu streuen und jeden kritischen Geist einzuschläfern, das ist in unserer Zeitung wiederholt zur Sprache gebracht worden. Doch die dem Kreisrat jüngst vorgelegte „Leistung“ des sechsköpfigen Verwaltungsrats von AquaCaraș setzt alle dem die Krone auf: Statt einen wahrheitsgetreuen Tätigkeitsbericht der sechs Mitglieder und des von ihnen vorgeschobenen Miu-Ciobanu vorzulegen, verlas letzterer einen sechsseitigen Einlullungsbericht, demzufolge bei AquaCaraș im Grunde genommen alles in Butter ist.
Der Bericht, den die sechs Mitglieder des Verwaltungsrats mit Nicolae Miu-Ciobanu unterzeichnen, klingt, als ob die Siedlungswasserwirtschaft des Banater Berglands aus einer Parallelwelt kommt, wo absolut alles in Ordnung ist, und als ob die Bürgermeister der Städte des Berglands, die seit Monaten alle Geschütze auf das Unternehmen gerichtet haben, von einem ganz anderen Unternehmen reden würden als von der Trinkwasserversorgung, Kanalisierung und den Kläranlagen des Banater Berglands.
Die Höhe der Komplizenschaft der Kreisratsmitglieder mit dem quer durch die Parteien besetzten (allerdings: mit PSD-Übergewicht) AquaCaraș-Verwaltungsrat: Kein einziger der Kreisräte hatte zum Tätigkeitsbericht eine Meinung zu äußern. Nicht einmal eine positive.
Der Tätigkeitsbericht sollte die Zeitspanne August 2017 – August 2018 umfassen und lag jedem Kreisratsmitglied als Kopie in der Tagungsmappe vor. Keinem sind die horrenden Löhne der Führungsebene von AquaCaraș aufgefallen , keiner stellte Fragen über die Dauerreklamationen der Bürgermeister wegen der grottenschlechten Trinkwasserversorgung einiger Ortschaften, niemand fragte nach, wieso die laufenden EU-finanzierten Projekte zur Ausweitung der Siedlungswasserversorgung so stark verspätet sind und warum im Falle abgeschlossener Projekte die Straßen und das urbanistische Bild der Ortschaften nicht in Ordnung gebracht wurden, niemand fragte, wieso es im Bericht heißt: „Die Gewichtung der Personalausgaben hat sich spürbar verbessert, von 70 Prozent im August 2017 auf 42 Prozent im August 2018“. Wobei es stadtbekannt ist, dass im Unternehmen mehrere Hundert Entlassungen getätigt wurden, aber dass kein einziger Lohn auf der Führungsebene gekürzt wurde. Sogar im Gegenteil: Sie wurden erhöht.
Von den sechs Seiten des dem Kreisrat vorgelegten Berichts wird auf zwei beschrieben, mit was sich AquaCaraș beschäftigt. Zwei weitere Seiten fassen ein paar der laufenden Beschlüsse des Verwaltungsrats zusammen und nur knapp vor den selbstherrlichen Schlussbemerkungen sind im Bericht ein paar Zeilen über die finanzielle Lage des Unternehmens nachzulesen. Die Schlussfolgerung des Berichts ist, dass AquaCaraș effizient gearbeitet hat und dass alle nötigen Maßnahmen für eine weitere entsprechende Tätigkeit getroffen wurden.