Reschitza – Mangels einer vernünftigen Begründung seitens der Steuerbehörde ANAF kann deren jüngste Maßnahme gegen die Siedlungswassergesellschaft AquaCaraş nur als stupide bezeichnet werden: in zwei Versteigerungsanläufen hat ANAF den gesamten Park von spezialisierten Nutzfahrzeugen, aber auch die Einsatz- und Dienstwagen des Unternehmens, um eine Bagatelle versteigert. Dies, nachdem andrerseits ANAF mit dem Unternehmen über eine Ratenabzahlung der Schulden einig geworden war und für deren Sicherheit sowohl die Stadt Reschitza/Reşiţa als auch der Kreisrat Karasch-Severin Bürgschaften zur Verfügung gestellt haben (ADZ berichtete). Nach den beiden sich eigentlich widersprechenden Aktionen von ANAF scheint dort eine Hand nicht zu wissen, was die andere tut, denn die Bürgschaftszusagen kamen nahezu zeitgleich mit den in zwei Etappen durchgeführten Versteigerungen der vorher mit Beschlag belegten Fahrzeuge. Nur: der Versteigerungserlös – so Dan Petrescu, AquaCaraş-Direktor für Technikfragen – macht nicht einmal ein Prozent der Steuerschulden aus, die von AquaCaraş, neuerdings binnen 60 Monaten, mit Zinsen, zu begleichen wären. Und ANAF hat sich selber nun ein Dilemma geschaffen: denn eigentlich müsste die Steuerbehörde, nach der übereilten, stupiden und finanziell ziemlich sinnlosen Versteigerung der Werkzeuge von AquaCaraş, jetzt auf die restlichen Steuerschulden verzichten.
Das Schlimmste am Ganzen: die Steuerbehörde ANAF hat mit ihrer übereilten Maßnahme die gesamte Bevölkerung des Banater Berglands in Fragen des Siedlungswassers, der Instandhaltung und Reparatur der Verteilernetzwerke und für den Fall dringend nötigen Eingreifens schutzlos dastehen lassen: denn AquaCaraş hat keine Einsatz- und Baufahrzeuge mehr, keine Bagger, Planierraupen, keine Saug- und Druckpumpen, Traktoren und Hänger, keine Möglichkeiten mehr, bei Havarien einzugreifen. So hat der Aquacaraş-Direktor nicht so unrecht, wenn er meint, „ANAF hat mit dieser Maßnahme die Bürger des Banater Berglands besiegt“. Am irritierendsten: als die Stadt Reschitza und der Kreisrat Karasch-Severin ihre Bürgschaften für AquaCaraş beschlossen, hat niemand von der Steuerbehörde etwas schriftlich dagegen einzuwenden gehabt, außer einem mündlichen „Ist zu wenig“, wohingegen die Versteigerung der Fahrzeuge ohne die Verständigung der Hauptaktionäre von AquaCaraş, eben dem Kreisrats und der Stadt Reschitza, quasi hinterrücks, vonstattenging.