Ferdinandsberg/Karansebesch - Iancu Simion-Simi, Ex-Bürgermeister der reichen Bistra-Tal-Gemeinde Glimboca und von Ferdinandsberg/Oţelu Roşu sowie lange Zeit rechte Hand und Faktotum des seinerzeitigen PD-Chefs Sorin Frunzăverde, hat eine weitere Strafanzeige am Hals: die Staatsanwaltschaft des Berufungsgerichts Temeswar hat dem Gericht eine Akte überreicht, in welcher der gegenwärtig (wegen Unterschlagung von EU-Subventionen für Weiden und Heuwiesen) eine dreijährige Haftstrafe absitzende selbsternannte „Kaiser des Bistra-Tals“ wegen Interessenskonflikt angeklagt wird.
In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heißt es, „am 9.November 2010 hat Iancu Simion-Simi, in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Ferdinandsberg und Vorsitzender der Zuteilungskommission für staatlich subventionierte Jugendwohnungen des ANL-Systems, sich selber eine solche Appartementwohnung in Ferdinandsberg zugeteilt, ohne dazu ein Recht zu haben.
Den Mietvertrag hat, in seiner Abwesenheit, der damalige (wie heutige) Vizebürgermeister Dragoş Enache, unterzeichnet. Am 30. Dezember 2010 hatte der Beschuldigte verfügt, dass eine weitere ANL-Wohnung dem Vizebürgermeister Enache zugeteilt und dazu vorerst ein Mietvertrag unterzeichnet wird. Diesen Mietvertrag unterzeichnete „Simi“ statt seines Vizes, „obwohl er vorher vom Nutznießer selber bevorteilt worden war“, wie die Staatsanwälte vermerken.
Der ANL-Wohnblock ist im Mandat von Bürgermeister Iancu Simion-Simi errichtet worden, zu Zeiten, als er noch auf hohem PD-Roß saß und in Bukarest dank seines Mentors Frunzăverde (der ihn allerdings oft wie eine Art Hofnarren hielt), aber auch dank einer ihm eigenen Frechheit und Kaltschnäuzigkeit, die selbst Bukarester Mentalitäten Gewohnte schockierte, offene Türen hatte.
Der ANL-Wohnblock in Ferdinandsberg fiel auf durch die ausgezeichnete Qualität der Ausführung, durch die hohe Zahl von Angestellten des Rathauses, die darin als Mieter untergebracht wurden, aber auch dadurch, dass auf Wunsch des „Kaisers des Bistra-Tals“ der Blockkeller in einen technisch hervorragend dotierten Festraum umgestaltet wurde, wo „Simi“ plante, seine Sauf- und Tanzorgien abzuhalten, wie im Rathaus hinter vorgehaltener Hand erzählt wurde – und wie inzwischen mehrere Zeugen der Anklage zu bestätigen bereit sind.