Temeswar (ADZ) – Die geschäftsführende Leiterin des Vereins Temeswar 2023, Simona Neumann, kündigte am Montag ihren Rückzug aus dem Verein an. Ab dem 25. Januar ist der Posten des Geschäftsführers frei. In ihrer Pressemitteilung zog sie ein Fazit der Erfolge, die der Verein für und im Zuge der Nominierung Temeswars zur Europäischen Kulturhauptstadt verzeichnen konnte. Es seien persönliche Gründe, die sie zu dem Rücktritt bewogen hätten, denn die Motivation, weiterzumachen, könne sie angesichts der unsicheren Förderlage nicht mehr finden: „Das Projekt Temeswar– Kulturhauptstadt Europas musste in den letzten zwei Jahren mit großen Unsicherheiten kämpfen, zumal es sehr kurzfristigen Entscheidungen ausgeliefert war. Es gab auch Beschlüsse, die Engagements aus unserem Bid-Book (das Kandidaturheft) zunichtegemacht haben. Nach fast zehnjähriger Arbeit, mit zahlreichen konkreten Erfolgen, finde ich die anfängliche Motivation zur Erreichung des Titels, aber auch zur Umsetzung der vielen Projekte, bei denen das Interesse der Gemeinschaft und der Stadt über meinen persönlichen Bedürfnissen stand, nicht mehr“. In ihrem Schreiben an den Bürgermeister der Stadt und zugleich Vorstandsvorsitzenden des Vereins Temeswar 2023 unterstreicht sie, dass sie 2012 extra für dieses Vorhaben in die Stadt zurückgekommen sei, und sie ihre damalige internationale Karriere aufgegeben habe. Dass das Verhältnis zum derzeitigen Bürgermeister ein angespanntes ist, wurde aus zahlreichen Medienberichten offensichtlich. Nun mahnt sie die Stadtverwaltung und die Zuständigen für die Umsetzung des Großprojekts dazu, den Versprechen, die man der Europäischen Kommission 2016 gegeben hatte, gerecht zu werden und sowohl auf das Jahr 2023 hinzuarbeiten, wie auch für die Jahre danach. Als Erfolge des Vereins verzeichnet sie nebst der Nominierung und den vorangegangenen Etappen, dass in der Zeit 2017-2021 „originelle Projekte“ zustande gekommen seien, mit rund 1300 Events, hunderte Partnerschaften auf lokaler und internationaler Ebene, Temeswar ein sehr gutes landesweites und internationales Image gewonnen hätte, die lokale Kulturgemeinschaft gestärkt wurde, indem rund 500 Kulturmittler und Event-Manager ausgebildet wurden und mehr Finanzierungsquellen gefunden werden konnten und nicht zuletzt die Übergabe zahlreicher Projektvorhaben an die Stadt Temeswar und das neugegründete Projektzentrum derselbigen. Zum Schluss, meinte Simona Neumann, lasse sie nun dem Vorstand des Vereins Temeswar 2023 den nötigen Platz, um die nötigen Schritte zu unternehmen, um aus „Temeswar Kulturhauptstadt 2023“ einen Wendepunkt in der Geschichte der Stadt zu machen.