Simonis: Keine Mehrheit gegen Dominic Fritz

Gewählter Kreisratschef deutet politische Strategie an

Temeswar (ADZ) – Der gewählte Temescher Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis (PSD) hat am Wochenende erklärt, dass er im Temeswarer Stadtrat keine Mehrheit gegen Bürgermeister Dominic Fritz (USR) anstrebt. Generell halte er nichts von Mehrheiten, die gegen jemanden gebildet werden. Eine Anti-Fritz-Mehrheit sei eigentlich gegen die Entwicklung der Stadt gerichtet, sodass er sie nicht unterstützen und keineswegs anstreben könne, sagte Simonis, der gegenwärtig der Abgeordnetenkammer vorsteht und ab Herbst den Kreisratsvorsitz vom abgewählten Alin Nica übernehmen wird. Mit Fritz habe er bereits über die Zusammenarbeit zwischen Bürgermeisteramt und Kreisrat gesprochen, man wolle anders vorgehen als es bisher der Fall war. Fritz und Nica hätten sich bis zum Wahlkampf bekriegt, dann jedoch gemeinsam kandidiert. Nun wolle die PSD einen anderen Weg gehen, nämlich jenen der Zusammenarbeit mit den gewählten Bürgermeistern, unabhängig von deren politischen Couleur. So wolle man nicht nur in Temeswar vorgehen, sondern überall im Kreis. Zusammenarbeit könne es in einem von Spannungen und Auseinandersetzungen gekennzeichneten Umfeld nicht geben, setzte Simonis fort. Unklar sei, ob die PSD einen der beiden Temeswarer Vizebürgermeister stellen werde. Dies hänge natürlich von den Gesprächen mit der PNL ab, diese hätten bereits stattgefunden, aber man habe sich nicht geeinigt. Im Kreis Temesch und in Temeswar waren am 9. Juni Sozialdemokraten und Liberale gemeinsam angetreten. Die Aussagen des neuen Kreisratsvorsitzenden, dem schon immer eine gewisse Nähe zum USR-Bürgermeister Dominic Fritz nachgesagt wurde, sind zweifelsohne als Druck auf die PNL zu bewerten, deren Spielraum nun enger geworden ist.

Simonis äußerte sich auch zu einigen Vorhaben des Temescher Kreisrates, so zum Beispiel über die Anbindung des Temeswarer Flughafens an die A1 und den Bau eines Parkhauses auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in der Temeswarer Sfântul-Ioan-Gasse. Beide Vorhaben müsse man umsetzen, doch im Falle der Flughafen-Straße bräuchte man einen gänzlich neuen Ansatz, sagte Simonis. Was das Parkhaus betrifft, so wolle er von einer öffentlich-privaten Partnerschaft absehen und das Projekt anders umsetzen lassen.