Hermannstadt - Vergangene Tage traf ein lang erwartetes Schreiben des Verteidigungsministeriums im Rathaus ein. Gewartet wurde auf die Zusage, dass der Geländetausch genehmigt und endlich ein Schritt in Richtung Kreiskrankenhausbau getan werden kann. Erhalten hat man erneut eine Absage, teilte Bürgermeister Klaus Johannis auf der Donnerstagspressekonferenz mit. Es ist die Standardanwort der rumänischen Regierungen seit 2005.
Erneut beantragt worden war im Herbst dieses Jahres der Tausch des 131 Hektar großen Areals des Übungsplatzes am Ende der Poplaker Straße, das sich in der Verwaltung des Verteidigungsministerium befindet, gegen 130,26 Hektar, die neben dem Infanterie-Übungsplatz „Daia“ liegen. Der Geländetausch wird angestrebt, um an der Poplaker Straße ein neues, heutigen Standards entsprechendes Kreiskrankenhaus mit den dazugehörigen Einrichtungen zu bauen. Das Areal an der Poplaker Straße wird seit Jahren nicht mehr genutzt – und ist der einzige Ort bei Hermannstadt/Sibiu, der sich für den Bau des Krankenhauses eignet. Angesprochen hatte Bürgermeister Johannis das Vorhaben im Gespräch mit Premier Victor Ponta am 6. August in Bukarest und der hatte Unterstützung zugesichert. Am 23. Oktober versicherte der Kreisratsvorsitzende Ioan Cindrea (PSD), die Regierung werde demnächst einen Beschluss diesbezüglich verabschieden.
Er habe mit der Unterstützung tatsächlich gerechnet, sagte Johannis von der erneuten Absage enttäuscht. Er wisse nicht, was das Verteidigungsministerium verteidige, der Übungsplatz an der Poplaker Straße wird, was alle Hermannstädter wissen, allein von Schafhirten genutzt. Dem Projekt von 2007 zufolge, soll das Kreiskrankenhaus mit moderner Notaufnahme über 420 Betten in verschiedenen Abteilungen verfügen. Es wird überlegt, es in öffentlich-privater Partnerschaft zu bauen. Vorerst aber müssen die Kranken weiterhin in großteils für eine moderne Krankenversorgung völlig ungeeigneten Räumlichkeiten betreut und zwischen Standorten im gesamten Stadtgebiet hin und her geschickt werden.