Kronstadt - „Cum a fost?“ Nachdem der letzte Ton in der katholischen Peter- und Paulskirche von Kronstadt verklungen ist, umarmen sich Kinder, Jugendliche und Eltern. Inge Acker, die Leiterin des Ensembles, wird von Menschen umringt. Gleichzeitig geht es ans Wegräumen. Die Großen im Ensemble verstauen Pulte, Orff-Instrumente und Noten. Das gehört zur Canzonetta-Kultur und wird mit der gleichen Hingabe erledigt wie das Proben und Musizieren. Im Programmheft stand an diesem Abend ein Mix aus weihnachtlichen Stücken verschiedenster Art. Wow, sooo bunt! Von Dietrich Buxtehude bis Gustav Holst, von rumänischen colinde bis zum Adorar al Nino aus Venezuela. Und alles von der Leiterin selbst für ihre jungen Leute eingerichtet: Blockflöten, Stabspiele, kleines Schlagzeug und begeistert singende Jugendliche. Ein professionelles Team sorgte für dezente Klangverstärkung. Der Fanclub dieses Ensembles ist groß. Wie schön: Ex-Mitglieder sind willkommen und verstärken es bei Konzerten.
Hier musiziert eine moderne Familie: im Rhythmus und im Sound der heutigen Zeit, auf echten und digitalen Instrumenten, Groß und Klein beieinander. Petra Acker mit ihrer unverkennbaren rauchigen Stimme und Michael Acker am Kontrabass und an der Gitarre sind Stars in ihrer Branche. Sympathischer Weise kehrten sie das an diesem Abend nicht heraus, sondern waren Teil der Canzonetta-Familie, wie auch Victor Stoica, der Schlagzeuger, und Andrei Zaharia am Keyboard. Wer mit so totaler Hingabe zugange ist wie Inge Acker, kann seinen jungen Leuten einfach alles zumuten: Texte in fremden Sprachen und Musik unterschiedlichster Stile. Sie sangen mit den Augen, mit dem ganzen Körper und zogen ihre Neulinge, die Mini-Canzonetta, hinein in eine große Begeisterung. „Cum a fost?“ Stehend hörte die Schreiberin dieser Zeilen die Zugabe nach einem 90-minütigen Konzert an und entnahm daraus den Titel für diesen Bericht. Wie schön, ging es ihr durch den Kopf, wenn eines nicht zu fernen Tages ihre eigenen Enkel bei Canzonetta mitmachten!