Temeswar – „Beschmutzte Erinnerung, gestohlene Erinnerung“: Mit diesen Worten beschreibt Sorina Jecza, die Frau des verstorbenen Bildhauers Peter Jecza und Leiterin der Interart-Triade-Stiftung, den Raub der Bronzeskulptur, die seit 14 Jahren auf dem Grabmal des Künstlers im Friedhof in der Lippaer Straße gestanden hat. Der Raub trug sich wohl in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März zu, die Witwe Jeczas schrieb darüber am 5. März auf Facebook. Der Diebstahl wurde bei der Polizei gemeldet, die in diesem Fall ermittelt.
„Die Skulptur, die vor 14 Jahren als Grabmal am Grab von Peter Jecza angebracht wurde, hätte daran erinnern sollen, dass er damals, im März 2009, weit ins Blaue gegangen ist. Heute zeigen die schrecklichen Löcher des Vandalismus und Diebstahls nur, dass wir in einer traurigen Welt zurückgeblieben sind, die den Respekt, die Menschlichkeit verloren hat... Diese Löcher – schmerzhafte Wunden im Herzen des Glaubens“, schrieb Sorina Jecza auf ihrer Facebook-Seite. Die Frau des namhaften rumänischen Bildhauers ist gewillt, sogar einen Finderlohn für das Bronzewerk zu bezahlen, sollte dieses wieder gefunden werden.
Bei dem Werk handelt es sich um eine Metallskulptur von 2 Metern Höhe, die nach einem Projekt von Peter Jecza in China geschaffen worden ist. Anstelle der Skulptur sind lediglich zwei Löcher im Fundament geblieben, auf dem die Skulptur verankert gewesen ist. Seit Jahren treiben Metalldiebe ihr Unwesen auf den Temeswarer Friedhöfen und stehlen Zäune, Maste oder Metallskulpturen. Überwachungskameras gibt es kaum.
Der Bildhauer Peter Jecza, der zu den bedeutendsten Künstlern Rumäniens gehört, verstarb am 24. März 2009 im Alter von 70 Jahren. Die Interart-Triade-Stiftung hatte der Künstler im Jahr 2000 gegründet – um seine Hinterlassenschaft kümmern sich heute seine Frau und ihr Sohn Andrei Jecza. Am Sitz der Stiftung am Martirilor-Boulevard können Besucher u.a. das Jecza-Museum, die Jecza-Kunstgalerie und den Skulpturenpark bewundern.