Hermannstadt – „Die Schüler hatten zum Teil keine Vorstellung, was auf sie zukommt. Doch am Ende waren alle sehr zufrieden und haben sich auch gleich für andere Veranstaltungen des Jugendvereins eingeschrieben.“ Mit diesen Worten resümierte Andrea Rost die Siebenbürgische Sommerakademie vom 9. bis 13. Juni. Über 20 Hermannstädter Jugendliche widmeten sich in der letzten Woche vor den Schulferien in Birthälm/Biertan der Geschichte und Kultur Siebenbürgens.
Die Siebenbürgische Sommerakademie wurde im vergangenen Jahr vom Deutschen Jugendverein Siebenbürgen (DJVS) und dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, in Anknüpfung an die Tradition des Kreises von Studium Transylvanicum, ins Leben gerufen und richtete sich an Studenten und junge Erwachsene. Doch da die Teilnehmer vornehmlich Jugendliche waren, wurde das Programm in diesem Jahr speziell auf sie zugeschnitten, erklärte Andrea Rost. „Dr. Julia Derzsi hat den Schülern zum Beispiel gezeigt, wie früher Buchstaben geschrieben wurden und gemeinsam mit ihnen alte Texte gelesen.“
Neben einem Vortrag zur Freizeitgestaltung im frühen 20. Jahrhundert von Dr. Dana Stanciu haben die Jugendlichen von Dr. Corneliu Pintilescu einen Einblick in das Führen von Zeitzeugeninterviews bekommen und konnten die erlernten Techniken auch sofort in Birthälm ausprobieren. Darüber hinaus gab Dr. Emese Veres eine Einführung in die Volkskunde der ungarischen Tschango-Gemeinden des Burzenlandes und mit Pfarrer Ulf Ziegler haben die Schüler Pflegearbeiten an der Kirchenburg vorgenommen. Ein Ausflug nach Malmkrog/Mălâncrav sollte wiederum veranschaulichen, dass ein großer Teil der Sachsen nicht auf dem Königsboden gelebt hat.
Finanziert wurde die Sommerakademie in diesem Jahr vom Departement für Interethnische Beziehungen der Rumänischen Regierung, dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IGKS), dem Freistaat Sachsen sowie dem Deutschen Forum. Eine weitere Sommerakademie findet vom 20. bis 26. September 2019 im nordsiebenbürgischen Kallesdorf/Arcalia statt. Diese richtet sich, unter dem Titel „Siebenbürgisches Kulturerbe: Schnee von gestern oder Brücke in die Zukunft?“, wieder an Studenten und junge Erwachsene aus Deutschland/Österreich und Rumänien. Eine Anmeldung ist bis zum 31. August bei Andrea Rost (andrea.rost@gmx.net) möglich.