„Man hat hier die Möglichkeit, etwas über das Renovieren von Häusern zu lernen und in verschiedene Bauberufe hineinzuschnuppern. Die hier erworbenen Kenntnisse kann ich später sicher mal gut gebrauchen, spätestens dann, wenn ich ein eigenes Haus habe“, so Adelina Negrila. Teodora Olteanu sagt: „Mir ging es darum, etwas für benachteiligte Kinder zu tun, ihnen ein angenehmes Wohnen zu ermöglichen.“ Und Luca Koren konstatiert: „Auch wenn wir Schüler sind und keine Erfahrungen im Baubereich haben, können wir hier etwas Positives bewirken. Nach zwei Wochen Arbeit sieht man die Veränderung.“ Die drei 15- und 16-jährigen Schüler der Klasse 9 A der Brukenthalschule in Hermannstadt/Sibiu waren Teilnehmer des diesjährigen Baucamps des Internationalen Bauordens bei der Sankt Franziskus-Stiftung (Fundaţia Sfântul Francisc) in Deva.
Statt in ihren Sommerferien zu Hause zu sitzen oder am Strand zu liegen, spachtelten, schraubten und strichen die Schüler zwei Wochen lang gemeinsam mit Freiwilligen aus Österreich, Ungarn, Deutschland und Rumänien im sogenannten Weißen Haus der Stiftung am Fuße des Devaer Burgbergs. Die fachliche Anleitung übernahm der österreichische Architekt Wilfried Stummer, seines Zeichens Präsident des Internationalen Bauordens. Die in Belgien gegründete gemeinnützige Organisation unterstützt seit über 60 Jahren soziale Projekte durch die Entsendung von Freiwilligen, insbesondere in Osteuropa. „Der Bauorden bereitet die Bauwochen vor und kümmert sich um Werkzeuge und einen Teil des Baumaterials. Wer mit dem Bauorden unterwegs ist, möchte anpacken und in einer internationalen Gruppe gemeinsam arbeiten, leben und lernen. Mitarbeit beim Bauorden bedeutet einen Beitrag zur internationalen Verständigung leisten und gleichzeitig helfen, soziale Not abzubauen“, so heißt es auf der Vereinswebseite.
Éva Nagyfalusi betreute die Gruppe von Seiten der Sankt Franziskus-Stiftung, die in Siebenbürgen 2.500 und allein in Deva 180 benachteiligte oder verlassene Kinder versorgt und ihnen ein neues Zuhause bietet. „Es war oft anstrengend, aber die Atmosphäre im Camp war super und die Arbeit sinnvoll“, resümierten die Schüler.
Hugo-Alexander Frohn