Kronstadt – Das Departement für Literatur und Kulturwissenschaft der Philologischen Fakultät an der Transilvania-Universität Kronstadt veranstaltet vom 22. bis 29.09.2024 zusammen mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Deutsch in der Dobrudscha der Philologischen Fakultät an der Universität Ovidius in Konstanza und mit freundlicher Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen die Sommerschule zum Thema Deutsch(e) in der Dobrudscha. An der Veranstaltung nehmen Studierende beider Institutionen teil.
Über die Deutschen in der Dobrudscha ist wenig bekannt. Eine Umfrage, die 2017 von einer studentischen Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professoren der Philologischen Fakultät der Ovidius-Universität Konstanza durchgeführt wurde, ergab, dass heute wenig Kenntnisse über diese Bevölkerungsgruppe, ihre Geschichte und ihre Traditionen vorhanden sind. Um 1840 kamen die ersten deutschen Bauern aus dem Süden Russlands in die Dobrudscha und ließen sich in der Ortschaft Măcin nieder. Zu dieser Zeit gab es noch keine gezielte Kolonisierungspolitik, da die Dobrudscha ein karges Land mit wenigen Einwohnern war. Zudem stammten die meisten Siedler nicht direkt aus Deutschland, denn ihr Weg führte sie zunächst durch Preußen und dann über das Großherzogtum Warschau nach Russland. Deutsche Kolonien wurden vor allem im Süden Russlands gegründet, von wo aus Siedler in die Dobrudscha kamen und sich dort niederließen. Weitere Herkunftsregionen der Deutschen in der Dobrudscha waren Polen, die Ukraine, die Bukowina und Ungarn.
Vor diesem Hintergrund sollen Studierende dazu motiviert sein, ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen und die Verknüpfungen zwischen der Dobrudscha und der deutschen Sprache und Kultur in der Region zu entdecken. Den Spuren der Deutschen in der Dobrudscha wird in literarischen Texten, in der Sprache sowie durch Exkursionen vor Ort gefolgt.
Dabei soll auch eine Resonanzachse zum (über)regionalen Phänomen der Multi- und Interkulturalität entwickelt werden.