Sonnenschein und Trachtenpracht

Am diesjährigen Maifest des Hermannstädter Forums beteiligten sich über 350 Teilnehmer

Der Große Ring war für die rund 200 Tänzer aus dem Brukenthalgymnasium fast schon zu klein.

Das Wetter war auch heuer dem Maifest wohlgesinnt.
Fotos: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Das 22. Maifest des Hermannstädter Forums versammelte am Samstagvormittag viele Teilnehmer und Gäste im Jungen Wald/Pădurea Dumbrăvii. Der traditionelle Umzug durch die Altstadt begann bei herrlichem Wetter am Huetplatz, der gleichzeitig der Hof des Brukenthalgymnasiums ist. Die Volkstanzgruppen zogen, in voller Trachtenpracht zu den Klängen der Blaskapelle „Sunetul muzicii“, durch die Fußgängerzone bis zum Thaliasaal. Am Großen Ring/Piaţa Mare fand ein Aufmarsch der Teilnehmer statt, die von stolzen Eltern und Großeltern sowie vielen neugierigen Zuschauern mit begeistertem Beifall empfangen wurden.

Auf der Bühne im Jungen Wald präsentierten Schüler von deutschsprachigen Abteilungen mehrerer Schulen aus dem Kreis Hermannstadt sowie Zöglinge des Forumskindergartens dem zahlreichen Publikum Volks-, Gesellschafts- und Latinotänze und sangen Lieder. Das Programm, durch welches die Brukenthaler Ines Groza und Gerhard Konnerth führten, eröffnete die Blaskapelle. Der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt, Dr. Hans Klein, sagte in seinem Grußwort: „Liebe Schüler, ihr wisst gar nicht, wie viel Freude ihr uns mit euren Darbietungen bereitet“.

Die Zöglinge des Forumskindergartens unter der Leitung von Andrea Bărbosa, Ingrid Metz und Liliana Hadăr gaben ihr Gesangstalent zum Besten. Den buntesten Fleck auf der Bühne stellten jedoch die Grundschüler des Ghibu-Lyzeums dar: Mit viel Schwung und Elan führten sie einen Zigeunertanz auf. Die wahren Siebenbürger kamen aus der Schule Nr. 2. Unter der Leitung von Elke Dengel zeigten sie nicht nur einen sächsischen, sondern auch einen ungarischen und einen rumänischen Volkstanz. Etwas besorgt waren die Zuschauer um das Wohlergehen der Schüler der 3.B-Klasse aus der Schule Nr. 4: Beim „Rüppeltanz“ verteilten Mädchen und Jungen gegenseitig Ohrfeigen und Stöße, nur um sich am Ende wieder zu versöhnen.

Die Schule Nr. 16 sowie das Noica-Lyzeum und das Goga-Kolleg beteiligten sich am Programm mit einigen gut dargebotenen Liedern. Doch den Höhepunkt des Gesangsprogramms stellten zweifelsohne die Schüler aus Burgberg/Vurpăr dar. Das achtköpfige Ensemble sang dem positiv überraschten Publikum drei Lieder in Burgberger sächsischer Mundart vor.

Die Schüler der Oberstufe des Brukenthalgymnasiums begeisterten das Publikum mit acht Volkstänzen, darunter der „Kreuzpolka“, einem „Schwedentanz“, „Hack und Zeh“, „Nagelschmied“ und „Großer Stets“. Ein gesondertes Programm führte die Projektgruppe Dinkelsbühl auf, die sich unter der Leitung von Gertraud Nowak für die Teilnahme am diesjährigen Sachsentreffen zu Pfingsten vorbereitet. Aber auch die kleineren Brukenthaler unter der Leitung von Bianke Grecu und Cristina Sava standen den größeren Schulkammeraden in Nichts nach. Zum Abschluss des Programms präsentierte die Volkstanzgruppe des Jugendforums Hermannstadt den ausdauerfähigsten Zuschauern weitere drei Tänze.

Bedauerlicherweise zeigten sowohl die Programmteilnehmer als auch ihre Eltern und Verwandten wenig Interesse für die Auftritte der anderen Gruppen: Sobald der eigene Programmpunkt zu Ende war, verschwanden viele und der Platz vor der Bühne leerte sich zunehmend.