Sorgenkind zeitgenössische Kunst

Neues Konzept für die Sammlung moderne Kunst des Brukenthalmuseums

Hermannstadt - Tausende von Ausstellungsgegenständen fristen ein tristes Dasein im Depot der Galerie für Zeitgenössische Kunst des Hermannstädter Brukenthalmuseums. Diese Exponate, unabhängig davon, ob sie gespendet oder erworben wurden, haben eines gemein: sie fanden noch nie den Weg zum Publikum. Damit sollte nun Schluss sein.

Auf der Pressekonferenz am Dienstag stellte der Dr. Sabin Adrian Luca, der Generaldirektor des Brukenthalmuseum, seine Zukunftsvision für die am schlechtesten besuchte Abteilung des Museumskomplexes vor. Den Sitz der Galerie für Zeitgenössische Kunst in der Quergasse/Str. Tribunei erwarten große Veränderungen. Diese betreffen in erster Linie den ersten Stock. Dort soll ein „offenes Depot“ geschaffen werden, in dem alle Exponate einen Platz finden sollen. Die Besucher werden mithilfe eines Katalogs die Bilder herausfinden und ansehen können, die sie interessieren. Von einer Brücke soll man zudem einen Blick auf die Exposition von Oben werfen können. Das Konzept ist bis dato einzigartig in Rumänien. Desgleichen sollen auch die Büros weichen und dadurch zusätzliche Ausstellungsräume entstehen. Durch die Verlagerung und die Öffnung des Depots werden zwei weitere Räume im Erdgeschoss frei. Diese wird man für temporäre Ausstellungen nutzen.

Der Weg zur Verwirklichung dieser Idee beginnt aber nicht mit den Bauarbeiten, sondern mit der Zusammenstellung eines Katalogs. „Die Mitarbeiter der Galerie für Zeitgenössische Kunst sollten sich daran erinnern, dass sie in erster Linie Museologen und keine Kuratoren sind“, mahnte Luca.

Die Finanzierung der Galerieerneuerung soll vom Kulturministerium kommen. Reicht sie nicht aus, sei das Brukenthalmuseum gewillt, auch eigene Mittel einzusetzen. Die geplanten Veränderungen sollen nicht nur die zeitgenössische Kunst dem breiten Publikum näherbringen, sondern auch zur Wertsteigerung des Museums beitragen, sagte Museumsdirektor Dr. Luca.