Temeswar - „Wir müssen sehen, dass die deutsche Minderheit jeden Tag einen Identitätsneustart erlebt, bei dem sie nicht nur stiller Zuschauer ist, sondern aktiv Mitwirkender.“ Mit diesen Worten eröffnete Dr. Johann Fernbach, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, die Konferenz mit dem Titel „Das Banat im Blick: Wandel – Erinnerung – Identität“ im Karl-Singer-Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses.
Die Konferenz, die von der Deutschen Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, dem Regionalforum Banat und der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. veranstaltet wird, brachte Experten aus verschiedenen Bereichen nach Temeswar, die zu banatbezogenen Themen referierten. Gestern hörten sich die Teilnehmer Vorträge über das Banat im Wandel der Zeit, über Migration, Grenzziehung und Gruppenidentität, über das religiöse Erbe der Banater Schwaben, die deutsche Schule im Banat und über das Deutsche Staatstheater an.
Der Tag klang mit einem Leseabend aus, den die aus dem Banat stammenden deutschsprachigen Autoren Balthasar Waitz und Horst Samson bestritten. Podiumsdiskussionen zwischendurch sicherten die Dynamik der Gespräche, in den Pausen konnte man sich weiterhin zu dem Vorgetragenen austauschen. Heute sprechen ab 9.30 Uhr Ignaz Bernhard Fischer, der Vorsitzende des Vereins der Ehemaligen Russlanddeportierten und die Temeswarer Kulturanthropologin Smaranda Vultur ab 10.15 Uhr. Anschließend besichtigen die Teilnehmer an der Konferenz die Ausstellung zum 300. Jahrestag seit der Befreiung Temeswars und des Banats von der osmanischen Herrschaft in der Theresienbastei. Einen ausführlichen Bericht über die Konferenz lesen Sie in der BZ-Ausgabe vom 7. September.