Reschitza - Zwölf der 30 Angestellten der Reschitzaer Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“ haben im Januar 2014 keinen Lohn bekommen. Dies, weil seit dem 1. Januar eine Doppelfinanzierung solcher Institutionen per Dringlichkeitserlass der Regierung verboten ist. Bis am 31. Dezember 2013 war das Personal der Kreisbibliothek vom Kreisrat – wie alle Kulturinstitutionen des Verwaltungskreises – und teils von der Stadt finanziert worden.
Die Managerin der Bibliothek, Clara Maria Constantin, hat dieser Tage zusammen mit Bürgermeister Mihai Stepanescu einen Modus vivendi für die zwölf gefunden: unter dem Namen „Munizipalbibliothek Reschitza“ wurde eine Öffentliche Dienststelle des Rathauses gegründet und diese übernimmt – falls die Betroffenen einverstanden sind – das zwölfköpfige Bibliothekspersonal, das vom Kreisrat – der weiterhin die „Kreisbibliothek“ finanziert – nicht bezahlt werden kann.
Die Löhne für Januar zahlt die Stadt demnächst nach. Schwieriger wird sich die Teilung des Bücherbestands gestalten, denn die Kreisbibliothek verfügt gegenwärtig über rund 400.000 Bücher, während die Munizipalbibliothek noch über kein einziges Buch verfügt. Zudem wird im Status der Bibliothekare ein leichtes Paradoxon auftauchen: die 18 Bibliothekare der Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“, die rund 400.000 Bücher verwalten, gelten als Angestellte einer Kulturinstitution des Verwaltungskreises, während die zwölf Bibliothekare der Munizipalbibliothek, die noch für kein einziges Buch verantworten, den Status von Öffentlichen Beamten haben.