Hermannstadt - Man nehme vier Schauspieler, etwas Tanz und Akrobatik, ein wenig Gesang und eine Prise Verkleidung. Man vermenge das ganze mit viel Humor, knete es zu einem kleinen aber feinen Theaterstück und gebe das Ergebnis den Zuschauern zum Kosten.
Etwa so kann man das Rezept der Vorstellung „Sicilianul“ (Der Sizilianer) beschreiben, die am 14. und 15. August am Kleinen Ring/Piaţa Mică aufgeführt wurde. Zusammen mit den Schauspielern aus Deva ist es dem Regisseur Mihai Panaitescu gelungen, eine Entspannungskomödie auf die Beine zu stellen, die den Zuschauern eine Ladung guter Laune fürs Wochenende verpasst. Vier weitere Aufführungen finden jeweils um 21 Uhr am 18. und 19. sowie am 23. und 24. August statt.
Das Erfolgsgeheimnis der Vorstellung liegt in ihrer Einfachheit. Das Bühnenbild besteht die meiste Zeit über aus den nicht geschmückten Mauern der katholischen Kirche und des Jesuitenkonvents. Zur Abwechslung taucht in der zweiten Hälfte der Vorstellung ein Sofa auf. Die Dialoge strahlen eine besondere Einfältigkeit aus und auch die ganze Handlung verlangt dem Publikum nichts ab. Doch das Spieltempo ist rasant, die Kostüme passend, die italienische Musik mitreißend und die Schauspieler geben ihr Bestes, um das Publikum zu unterhalten.
Die Story ist eine geglückte, wenn auch vereinfachte Mischung aus „Die Entführung aus dem Serail“ und „Der Barbier von Sevilla“. Der grobe und überaus eifersüchtige, jedoch sehr reiche Don Pedro (Mircea Puiu Lascus) kauft die schöne Sklavin Isidora (Andreea Gabor) zwecks Heirat frei. Seine Pläne werden dennoch durch das Auftauchen des charmanten Franzosen Adrast (Mihai Panaitescu) durchkreuzt. Dieser versucht mithilfe seines schlauen Dieners Ali (Răzvan Corneci) den Weg zum Gemach Isidoras und zu ihrem Herzen zu finden. Als Maler verkleidet, gelingt es Adrast der Angebeteten näherzukommen, während Ali, alias spanischer Grand, die Aufmerksamkeit von Don Pedro auf sich lenkt.
Wie das Liebespaar es schafft, Don Pedro nicht nur zu täuschen und zu fliehen, sondern auch seinen Segen zu bekommen, erfährt man am besten selber. Mitbringen sollte man etwas wärmere Kleidung und die Bereitschaft, sich amüsieren zu lassen.