Hermannstadt - Mit dem Beginn des Ukraine-Krieges haben sich zahlreiche Hermannstädter mobilisiert und Spenden- und Sammelaktionen gestartet, sich über verschiedene Kanäle in den sozialen Medien zusammengeschlossen oder sind an die Grenzen zum Nachbarland aufgebrochen, um vor Ort zu helfen oder Flüchtlinge aufzunehmen und nach Hermannstadt zu bringen, wo Unterkünfte, Nahrung oder Rechts- und medizinischer Beistand geboten werden. Wie jedes Mal in solchen Notsituationen, zuletzt zu Beginn der Coronavirus-Pandemie und seitdem immer wieder, ist auch die Hermannstädter Vertretung des Roten Kreuzes aktiv geworden und ruft zum gemeinsamen Handeln auf.
„Ich bin erneut vom Wunsch der Hermannstädter beeindruckt, sich einzubringen und den Freunden in der Ukraine eine helfende Hand zu reichen. Auf Lokalebene sind besonders zahlreiche Initiativen entstanden. Ich habe auf den Facebook-Gruppen einen großen Beteiligungswunsch gesehen, aber es müssen die Bedürfnisse untersucht und dann die entsprechenden Handlungen eingeleitet werden. Es sind Privatpersonen, die Lebensmittel, Kleidung oder andere Erzeugnisse spenden wollen, die zurzeit nicht notwendig sind und in solchen Fällen riskieren wir, wertvolle Ressourcen zu verschwenden“, so die Leiterin des Hermannstädter Roten Kreuzes Raluca Morar.
In Zusammenarbeit mit dem Verein Junger Bessarabier, die freiwillige Dolmetscherdienste erbringen, ProUcraina und RARA Logistic, die ein Lager im Industriepark Kleinscheuern/Șura Mică zur Verfügung stellt, bemüht sich das Rote Kreuz Hermannstadt, auch weitere lokale Initiativen unter einen Schirm zu bringen und die zurzeit benötigten Produkte zu sammeln. In der WhatsApp-Gruppe TOȚI PENTRU UCRAINA sind zudem Vertreter der Presse, Geschäftsleute, Behördenvertreter und weitere hilfsbereite Bürger zusammengeschlossen, die sich an den Hilfsaktionen beteiligen.
Zu den aktuell notwendigen Produkten, die für die Flüchtlinge an den Grenzübergängen benötigt werden, gehören Wasser, Tee, Kaffee, Fertigsuppen, Kekse, vakuumverpackte Lebensmittel, Gerichte und Süßigkeiten, Konserven, neue Decken, Schlafsäcke und Matratzen sowie Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Windeln und Damenbinden.
Das Hermannstädter Rote Kreuz befindet sich in ständiger Verbindung mit dem Roten Kreuz Maramuresch, Sathmar/Satu Mare und Suczawa, an die es nach Absprache Hilfsgüter und Freiwillige sendet. Für Rückfragen oder zusätzliche Informationen stehen die Internetseite crucearosiesibiu.ro, die Facebook-Seite „Crucea Rosie Filiala Sibiu“ oder die Telefonnummer 0269-217646 zur Verfügung.
