Hermannstadt - So viele Zuschauer habe er noch nie bei Filmvorführungen gesehen, sagte Kreisratspräsident Martin Bottesch am Dienstagabend vor vollbesetztem großem Saal im Gewerkschaftskulturhaus. Feierlich eröffnet wurde das heuer zum elften Mal ausgetragene Astra-Dokumentarfilm-Festival. Stimmungsvoll eingeleitet hatte die kurze Zeremonie die Kapelle Transilvania mit feueriger Roma-Blechmusik und war auch später im Foyer der Veranstaltungsstätte zu hören. Das Publikum und die Fachleute begrüßt haben auch Präfekt Horaţiu Răcuciu und Astra-Generaldirektor Valeriu Olariu.
Wie mit zahlreichen Events in Hermannstadt/Sibiu geschehen, ist auch dieses Festival von Ausgabe zu Ausgabe gewachsen. Im vorigen Jahr hinzugekommen war eine Sektion, in der Kindergarten- und Grundschulkindern Filme gezeigt werden, die ihr Leben widerspiegeln. Die Kinder wurden heuer vor Beginn des eigentlichen Festivals in den Kinosaal geholt. Bei der diesjährigen Ausgabe kommen am Sonntag ab 11 Uhr vier Streifen zum Thema Ökologie und gesunde Ernährung zur Aufführung. Aus diesem Anlass wird der Markt mit naturbelassenen Produkten, der ansonsten jedes zweite Wochenende im Freilichtmuseum stattfindet, am Samstag und Sonntag vor dem Gewerkschaftskulturhaus organisiert.
Nichts Neues mehr stellen beim Festival die Meisterklassen dar, die namhafte Dokumentarfilmer Studenten erteilen. In einem Rundtischgespräch wird am Samstagnachmittag über den investigativen Dokumentarfilm diskutiert. Neugierig darf mein sein, welche Streifen am Samstagabend dann in den unterschiedlichen Kategorien prämiert werden. Die preisgekrönten Filme sind dann am Sonntag ab 12 Uhr nochmals zu sehen.
Sie versuchen Klischees zu vermeiden und ein sowohl für das Publikum als auch die Fachleute attraktives Programm zusammenzustellen, erklärte Dumitru Budrala, der Direktor des Astra-Dokumentarfilm-Festivals, auf der Pressekonferenz. Das ist auch heuer wieder gelungen. Zum Stammpublikum, zu dem Filmfans aus allen Teilen des Landes gehören, kommen bei jeder Ausgabe neue, vor allem junge Leute dazu. In drei Sälen des Gewerkschaftskulturhauses werden parallel Dokumentarfilme aus aller Welt gezeigt, die aus über 1000 eingesandten ausgewählt wurden. Zu sehen sind auch die Streifen der rumänischen Filmemacher oder in Rumänien gedrehte bzw. Begebenheiten und Aspekte aus unserer Gesellschaft dokumentierende Streifen, die ansonsten nur bei Veranstaltungen im Ausland zur Aufführung kommen.
Und das zu sehr moderaten Preisen. Das Abo, mit dem von Dienstag bis Sonntag rund hundert Filme angesehen werden können, kostet 80 Lei. Im Anschluss an die Vorführungen wird mit den Filmemachern über die Streifen diskutiert.