Hermannstadt – Nicht sämtliche Intendanzen der öffentlichen Berufsorchester Rumäniens erachten den alljährlich am 1. Dezember wiederkehrenden Nationalfeiertag als terminlich bestimmendes Element in der Erstellung des regulären Spielplanes. Kronstadt/Brașov/Brassó und Klausenburg/Cluj-Napoca/Kolozsvár, beides Hauptstädte je einer wirtschaftlich starken Metropolregion Rumäniens und Standorte großer Musiktradition, verzichten auf der letzten Strecke des aktuellen Jahres auf die Veranstaltung eines philharmonischen Sonderkonzertes, das heuer pünktlich oder zeitnah um den ersten Sonntag des Monats Dezember stattfinden und in programmatischer Art und Weise an die 1918 in Karlsburg/Alba Iulia/Gyulafehérvár allseitig beschlossene Gründung Großrumäniens erinnern könnte. Auch war auf der Homepage der Staatsphilharmonie Neumarkt am Mieresch/Târgu Mureş/Marosvásárhely zu Redaktionsschluss am Mittwoch, dem 20. November, noch keine einschlägige, den 1. Dezember betreffende Programminformation zu finden.
Vor diesem Hintergrund gleicht der Doppelauftritt des Symphonieorchesters der Staatsphilharmonie Hermannstadt/Sibiu/Nagyszeben unter dem Dirigat von Intendant Cristian Lupeş am Samstag, dem 30. November, im lokalen Thaliasaal und am darauffolgenden Sonntag im Athenäum Bukarest einer kulturpolitischen Ausnahme. Beide Aufführungen finden um 19 Uhr statt. Zum Auftakt erklingt die „ConcertHymn“ für Klavier und Streichorchester op.133 (2011) von Liviu Dănceanu (1954-2017), gefolgt von dem Konzert „Percutrance“ für Schlagwerk und Orchester von Gabriel Mălăncioiu (Jahrgang 1979). Den dritten Punkt des Konzertprogramms markiert die „Scena Pastorală Română“ (Rumänische Hirtenszenerie) von Petre Elinescu (1869-1947). Vorschlusshöhepunkt beider Abende ist die „Ciuleandra“ für vierhändiges Klavier von Andrei Tănăsescu (Jahrgang 1955) und Solist Sorin Petrescu (Jahrgang 1959), der für die Orchesterbearbeitung des knapp 20-minütigen Stückes verantwortlich zeichnet und sämtliche im Konzertprogramm vorgesehenen Klavierpartien interpretiert. Als Solist an den Schlaginstrumenten tritt Doru Roman (Jahrgang 1963) auf. Zwecks Ausgestaltung vielschichtiger Gefühlsausbrüche und finalen Aufschwungs wird das Sonderereignis an beiden Aufführungsorten mit der symphonischen Suite „Poema română“ (1897) von George Enescu (1881-1955) beschlossen, die mit der von 1881 bis 1947 gültigen Hymne des Königreichs Rumänien endet.
Der Eintritt zum Konzert im Thaliasaal Hermannstadt ist frei und ausschließlich auf Basis namentlich ausgestellter Einladungen möglich, die an der hauseigenen Konzertkasse oder telefonisch unter der Rufnummer 0735-566486 reserviert werden können. Zugangsmöglichkeiten für das Konzert im Athenäum Bukarest sind an den örtlichen Vorverkaufskassen zu erfragen.
In Kooperation mit dem Auktionshaus Artmark wird Freitag, am 29. November, im Foyer des Thaliasaals eine Ausstellung mit aus Privatsammlungen bereitgestellten Gemälden berühmter rumänischer Maler vergangener Jahrhunderte eröffnet, die Sonntag, am 1. Dezember, schließt.