Temeswar (ADZ) – Immer mehr Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten seien dieser Tage in Temeswar anzutreffen, dies hänge vor allem mit der Nähe der Stadt zur serbischen Grenze zusammen, sagte Bürgermeister Dominic Fritz am Donnerstag. Über 1000 Personen, die von Serbien nach Rumänien über die grüne Grenze gekommen seien, befänden sich nun in Quarantäne und müssten auf das Coronavirus getestet werden. Diese Aufgabe ist die einzige, die die Stadtverwaltung übernehmen müsse und könne, ansonsten habe man es mit einem Problem zu tun, das von den Zentralbehörden zu bewältigen sei. Ein Teil der Migranten habe sogar Asylanträge eingereicht und inzwischen habe das Generalinspektorat für Immi-gration auf ein Jahr befristete Duldungsbescheide ausgestellt, doch die Flüchtlinge würden teilweise auf der Straße oder in verlassenen Gebäuden verharren (die ADZ berichtete). Die zuständige Behörde habe dem Bürgermeister mitgeteilt, dass jene, die bereits über einen Duldungsbescheid verfügen, über verschiedene Aufnahmezentren im Land verteilt werden, doch sie würden diese bei der erstbesten Gelegenheit verlassen und wieder nach Temeswar kommen, weil von hier aus Westeuropa leichter zu erreichen sei.
Fritz habe Vizebürgermeister Cosmin Tabără angewiesen, ein Treffen mit den zuständigen Behörden des Innenministeriums zu vereinbaren, um das Problem ferner zu erörtern und Lösungen zu finden. Auch wolle er nächste Woche selbst die unzumutbare Lage in Bukarest ansprechen, er müsse erneut unterstreichen, dass es sich hierbei um ein Problem handelt, das national angegangen werden müsse. Es sei definitiv kein ausschließliches Anliegen der Kommunalbehörden, betonte Fritz.
Mittlerweile teilte die Temeswarer Grenzschutzdirektion mit, dass 33 Grenzschützer aus 13 EU-Ländern, ausgestattet mit entsprechender Bewachungstechnik, ein Jahr lang ihre rumänischen Kollegen bei der Sicherung der Grenze zu Serbien unterstützen werden. Die Operation erfolge über die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex und ziele auf die Kontrolle illegaler Mi-grationsströme in Richtung EU ab. Auch wolle man die Zusammenarbeit zwischen den Grenzschützern der einzelnen EU-Staaten verbessern und den Erfahrungsaustausch verstärken. Die Landgrenze zwischen Rumänien und Serbien verläuft in nordwestlich – südöstlicher Richtung vom Dreiländereck bei Altbeba/Beba Veche bis Basiasch/Bazia{ (knapp 257 Kilometer), ab Basiasch werden die beiden Länder für weitere 290 Kilometer von der Donau getrennt.