Stadt geht Partnerschaft mit Airport ein

Investor plant Pool für Luftfahrtforschung gemeinsam mit der Stadt Karansebesch

wk. Karansebesch – Gabriel Olariu, der Lugoscher Unternehmer, der sich zum Ziel gesetzt hat, den Flughafen Karansebesch zwei Jahrzehnte nach seiner Stilllegung wieder funktionsfähig zu machen und auch international anfliegen zu lassen, trat vor dem Stadtrat Karansebesch als Werber für einen gemeinsamen Forschungspool auf. Eingangs beauftragten ihn allerdings die Stadträte, eine kurze Vorstellung des Ist-Stands seines Vorhabens zu machen.

„Im Mai 2020“, begann Olariu, „ist der Flughafen wieder autorisiert worden, nachdem die offizielle Stilllegung des Militär- und Zivilflughafens bereits 15 Jahre zurücklag. Wir sind jetzt zertifiziert, Flugzeuge mit bis zu 20 Tonnen Gewicht landen zu lassen – allerdings nur tagsüber, also für Sichtlandungen. Das allein ist schon mal für Karansebesch nicht gerade wenig. Als nächstes müssen wir die Piste ausstatten, mit den nötigen Flugleitausstattungen für Landungen bei (fast) jedem Wetter und jeder Tageszeit, praktisch rund um die Uhr, versehen. Dies werden wir zwecks Finanzierungsansuchen dem Nationalen Finanzierungsprogramm für Großinfrastrukturmaßnahmen (POIM 2014-2020) vorlegen, wo es unseres Wissens noch verfügbares Geld gibt für die Luftfahrt. Es ist das einzige Finanzierungsprogramm mit Geldern auch für Luftfahrtangelegenheiten. Wir haben Verträge mit den zuständigen Autoritäten, um auch internationalen Flugverkehr abzuwickeln. Wenn beispielsweise ein Fluganbieter einmal die Woche Karansebesch – Belgrad anbieten will, kommen zu jener Gelegenheit, auf Bestellung, Leute vom Grenzschutz, vom Inlandsgeheimdienst SRI, vom Zoll und tun ihren Job. Irgendwann für August-September hat sich eine Kommission vom Transportministerium angemeldet, die die Ausstattungen prüft, die wir aus Deutschland angekauft haben – ich rechne also damit, dass da alles in Ordnung ist – und danach kann der Flughafen offiziell für den internationalen Flugverkehr freigegeben werden.“

Der Forschungs- und Innovationspool, für den Olariu die Stadt zum Partner gewinnen wollte, soll sich hauptsächlich auf Drohnen und auf Grüne Energie spezialisieren und als Teil der Technik des Flughafens arbeiten. Die Karansebescher Stadträte gaben ihm ihr Plazet dafür. Auf die an Bürgermeister Felix Borcean gerichtete Frage, was diese Partnerschaft für die Stadt voraussetzt, zeigte sich der Bürgermeister grundsätzlich vorsichtig. Eine solche Assoziierung braucht einen soliden rechtlichen Rahmen, meinte er: „Es wird sicher der Augenblick kommen, wo wir dem Flughafenunternehmen unter die Arme greifen müssen. Etwa, um gewisse Arbeiten dort mit Stadtmitteln durchzuführen. Ich möchte nicht, dass es uns ein zweites Mal so geht wie mit der Synagoge… Darum gehen wir mal vorsichtiger Partnerschaften ein. Ganz ähnlich steht es mit dem Rettungsdienst SMURD des Innenministeriums, dessen Stützpunkt der Reparaturen bedarf. Ich habe dem Kommandanten dasselbe gesagt wie Herrn Olariu: wenn wir den entsprechenden gesetzlichen Rahmen dazu haben, können wir sicher auch etwas tun. Angeblich bereitet die Regierung etwas in dieser Richtung vor.“