Karansebesch – Das Rathaus und der Kommunalrat Karansebesch/Caransebeş haben den bekannten Banater Extrembergsteiger Cornel „Coco“ Galescu, seines Zeichens auch Ex-Vizebürgermeister, amtierendes Mitglied des Stadtrats und Ehrenbürger von Karansebesch, auf Rückerstattung von 10.000 Euro verklagt. Galescu hatte, in seiner Eigenschaft als Gründer und Leiter des Clubul Montan Karansebesch, von der Stadt das Geld überwiesen bekommen als Unterstützung für eine Expedition auf einen der wenigen Höchstgipfel eines Kontinents, den er noch nicht bezwungen hat.
Die Expedition fand dann zum von Stadt und Stadtrat angenommenen Zeitpunkt – vergangenen Herbst – nicht mehr statt. Die Gesetze, welche die Haushaltsausübung regeln, sehen tatsächlich vor, dass Gelder, die in einem Haushaltsjahr – unabhängig der Gründe – nicht ausgegeben werden (können), am 31. Dezember des ablaufenden Haushaltsjahrs in die Ursprungskasse zurücküberwiesen werden müssen. Das wurde im Dezember 2014 noch einmal in einer Order des Finanzministeriums bestätigt.
Was Galescu trotzdem nicht getan hat, mit der Begründung, die Expedition finde eh in diesem Jahr statt und es wäre einfacher und kostengünstiger (durch Vermeidung unnötiger Bankgebühren), das Geld gleich auf 2015 umzuwidmen, denn die Planung der Expedition laufe ja sowieso. Damit waren seine Kollegen im Stadtrat aber nicht einverstanden und nach fünfmonatigem Gerangel haben diese den Entschluss gefasst, „Coco“ Galescu beim Gericht auf Rückerstattung der 10.000 Euro zu verklagen. Galescu war vorher noch einmal fristgerecht von der Stadtleitung ermahnt worden, dass er das Geld der Stadt rückerstatten möge, weil die für 2014 geplante Expedition nicht mehr stattgefunden habe und weil es das Gesetz so vorschreibt.
Galescu verteidigt sich und seine Weigerung, das Geld in die Stadtkasse zurückzuweisen, indem er öffentlich erklärt, die geplante Expedition finde in zwei Etappen statt. 2014 habe eine Trainingsexpedition in die Schweizer Alpen stattgefunden, in diesem Jahr finde dann die angekündigte Expedition auf den Carstenz Pyramid in Australien statt, der letzte Höchstgipfel der Kontinente, den er zu seinem persönlichen Rekord noch nicht bezwungen hat. Dies im Rahmen des Projekts „România Extremă“, an dem mehrere Extremsportler und viele finanzierende Organisationen beteiligt sind.
„Wie wir die Sache sehen, liegt das Problem offen im Hof des Karansebescher Rathauses“, sagt Galescu. „Dieses hat das Geld ohne jedwede rechtfertigenden Dokumente an den Clubul Montan überwiesen. Die Expedition ist aber, programmgemäß, in der terminlich vorgesehenen Vorbereitungsphase und ich sehe nicht ein, warum Gelder zurückzuschicken, die bestimmungsgemäß verwendet werden.“