Reschitza – Nachdem der Bürgermeister von Reschitza in einer seiner nächtlichen Tagebucheintragungen, bei der Rekapitulierung seines Tagesablaufs, die Bemerkung fallenlassen hatte, dass er, wäre er nochmal 30, Bauingenieur geworden wäre, weil dies der wohl abwechslungs- und spannungsreichste Beruf sei, den er sich vorstellen kann, lancierte er dieser Tage seine Pläne für die kommende Legislaturperiode: die Rundumerneuerung der vier Wohnviertel des Neubauviertels Govândari. Dies, nachdem Ioan Popa vor wenigen Wochen verkündet hatte, dass er bei den Kommunalwahlen 2024 neuerlich antreten werde.
Mit der Ankündigung seiner Bewerbung für ein weiteres – das dritte – Mandat, bricht Popa übrigens ein Versprechen, das er bei seiner Erstbewerbung öffentlich gegeben hatte: er werde für zwei Mandate kandidieren und sich danach seiner Familie widmen. Dass man in nur zwei Mandaten in einer 70.000-Einwohner-Stadt viel – aber nicht alles - verändern kann, das hat er inzwischen voll und ganz (und auch bei vollem körperlichen und geistigen täglichem 20-Stunden-Einsatz) bewiesen. Und dass Erfolg wohl Lust auf mehr geriert, auch in einem Land, wo die Mühlen langsam mahlen, ebenfalls.
Nun hat der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa erste Verträge mit der Entwicklungsagentur ADR Vest im Trocknen, die die Rundumerneuerung der zwischen 1960 und 1990 errichteten vier Stadtviertel der Reschitzaer Wohnstadt betreffen. Diesen müsste „ein neues Gesicht“ verpasst werden, verkündete er in seiner plastischen Ausdrucksart. Vorausgehen werden aber wieder Begegnungen und Befragungen vor Ort, denn nichts soll über die Köpfe der Bürger hinweg geschehen.
„2030 wird der EU-Finanzierungszyklus 2021-2027 des laufenden EU-Haushaltsplans abgeschlossen“, begann Popa seine Ausführungen im Rahmen eines Auftritts beim lokalen Fernsehsender Reper24. „Ich habe mit ADR Vest drei Projektskizzen für die verbliebene Zeitspanne ausgearbeitet und besprochen. Auch als Absichtserklärung unterzeichnet. In den kommenden Monaten, wenn die Ausschreibungen für die Finanzierungen beginnen, wird Reschitza bereits mit Machbarkeitsstudien präsent sein. Dies, damit es uns nicht ergeht wie im Zyklus 2016-2020, als wir nachgehinkt sind und den Finanzierungsvertrag für die Beschaffung der Straßenbahnen erst 2018 unterschreiben konnten. Im Stadtviertel I arbeiten wir bereits, weil wir uns da mit Eigenmitteln aushelfen. Aber es geht uns um die Stadtviertel II, III, und IV. Da warten wir bereits auf die finalen Dokumentationen. Ich bin guten Muts, dass die Erneuerungsarbeiten dort im kommenden Jahr beginnen.“
Es gehe in erster Linie um den Straßenzustand, die Parkplätze, die Ruhe- und Spazierzonen, um Kinderspielplätze, um urbane Möblierung, um kleine Parks. Der Stadtleitung gehe es „um mehr Intimität, mehr Bequemlichlichkeit, mehr Freizeitgefühl, mehr Kinderfreundlichkeit, mehr Heimeligkeit, ohne die Senioren zu vernachlässigen.“ Das schließe auch die komplette Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung ein, viel Grün, viele Ruheinseln – und nicht zuletzt „mindestens ein, wenn nicht gar zwei, Parkhäuser für jedes der vier Stadtviertel. Die vielen Fahrzeuge müssen auf kleinere Räume konzentriert werden.“