Hermannstadt – Die 1773 durch Johannes Hahn auf der Empore der evangelischen Kirche von Stolzenburg/Slimnic erbaute Orgel, der Ende Juni 2019 unter bis heute nicht aufgeklärten Umständen sämtliche Prospektpfeifen gestohlen worden waren, wird noch vor Herbsteinbruch 2021 abgebaut, auf Basis eines Zeitvertrages in die evangelische Stadtpfarrkirche Hermannstadt umgelagert und dort für regelmäßiges Spielen wiederaufgebaut werden. Sonntag, am 11. Juli, findet um 13 Uhr in der evangelischen Kirche Stolzenburg ein Gottesdienst statt, in dem diese vor weiterem Schaden nicht mehr ausreichend sichere Orgel zum vorerst letzten Mal an ihrem alten Standort erklingt. Der Bezirk Hermannstadt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) als Vertreter der Kirchengemeinde Stolzenburg und die Stadtpfarrgemeinde Hermannstadt haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, dass Letztere sämtliche Kosten für das Abbauen der Orgel sowie ihren Transport und Wiederaufbau am neuen Ort tragen wird. Auch für alle nötigen Reparaturen und Wartungsarbeiten in kommenden Jahren hat dieselbe Gemeinde aufzukommen versprochen.
Das Instrument mit Porträts von Maria Theresia und Kaiser Joseph II. im Prospekt wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt im südlichen Querschiff der evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt auf einem Podest stehen und erneut gespielt werden können. Weil die Renovierung des Innenraumes der Stadtpfarrkirche am Huetplatz/Pia]a Huet noch nicht sämtliche letzten Schritte durchlaufen hat, kann der genaue Termin für die Wiederaufstellung der Orgel von Stolzenburg nicht Wochen im Voraus bestimmt werden. Sicher ist jedoch, dass ihr rechtmäßiger Besitzer nicht wechselt und sie trotz Umzug weiterhin Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde Stolzenburg bleibt. Für die mittlere und lange Zukunft erhalten bleibt auch die Option, das letztmalig 2016 durch die Orgelbau- und Schreinerwerkstatt Honigberg/Construcții Orgi și Tâmplărie Hărman restaurierte Instrument mit originalen Zinn-Pfeifen aus der Zeit von Johannes Hahn wieder nach Stolzenburg zurückzuführen. Das Projekt der befristeten Wiederinbetriebnahme in Hermannstadt speist sich aus Spenden. Den Gottesdienst am Sonntagmittag an der langjährigen Wirkungsstätte von Walther Gottfried Seidner (1938-2018) gestalten Pfarrer Klaus Untch und Stadtpfarrer Kilian Dörr.