Reschitza – Auf der ordentlichen Tagung des Stadtrats vom Oktober wurde beschlossen, vom Verkaufsangebot des Stahlwerks TMK Gebrauch zu machen und ihm knapp 27 Hektar im Stadtkern abzukaufen. Dies im Kontext, wo der neue Bebauungsplan der Stadt auszuarbeiten ist, weil der geltende 2021 ausläuft. Im gleichen Zusammenhang entschied der Stadtrat, dass das Projekt „Reşiţa Verde”/Grünes Reschitza, das in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen worden war und das vorsah, dass jedes neue Bauprojekt nach einem gewissen Schlüssel mit dem Pflanzen einer Anzahl Bäume im Einklang gebracht werden muss, dergestalt umgeändert wird, dass statt des eigenhändigen Baumpflanzens der Bauwilligen eine Gebühr an die Stadt zu entrichten ist, wonach die Stadt das Pflanzen der Bäume erledigt, nach einem bestimmten Anpflanzungsplan.
Das Kaufprojekt der rund 27 Hektar Industriebrache wurde einstimmig gutgeheißen – etwas Seltenes im politisch zerrissenen und in seinen Reaktionen schwer berechenbaren Stadtrat von Reschitza. Der Preis ist überaus günstig, selbst für Reschitza, und liegt weit unter den üblichen Preisen der Immobilien- und Grundstücksmakler. Die zwei Millionen Euro, die dem Schätzwert der Industriebrachen entsprechen, wird das Rathaus nicht hinblättern müssen, sondern mit den jährlichen Steuern und Gebühren verrechnen, die das Stahlwerk an die Stadt zu entrichten hat. Einzigartig in der Post-Wende-Geschichte von Reschitza ist auch, dass wir es gegenwärtig mit dem ersten Stadtrat zu tun haben, der nicht Grundstücke verkauft, um zu Geld zu kommen, sondern in Grundstücke investiert, die der Stadtentwicklung dienen sollen. In diesem Sinn haben wir es auch mit einer Premiere in der Stadtgeschichte zu tun.
Das Rathaus will, konsequent mit den Visionen des Bürgermeisters Ioan Popa, die Grundstücke nutzen, um Teilen von Reschitza Entwicklungschancen zu gewähren, Räumen im Stadtgebiet, die bisher nicht wahrgenommen werden konnten. Auf einem der Grundstücke soll ein Sozialviertel entstehen (im Raum der ehemaligen Juracsek-Mühle in der oberen Stadt und/oder auf dem Gelände des ehemaligen Industriegebiets Mociur), aber auch Neubauviertel mit Privathäusern werden ins Auge gefasst oder der vielbeschworene Aquapark Reschitza-Mociur.
Mirel Sabo, der Fraktionsführer der PSD im Stadtrat, zeigte sich erstmals von der Unterstützerseite bezüglich der Entwicklungsvisionen für Reschitza, die Bürgermeister Popa verfolgt: „Für solcherlei Ankäufe mit solchen Zielen haben Sie die volle Unterstützung unserer Fraktion“, sagte er.