Temeswar - Selbst Gesetze und Ministerverordnungen werden in Rumänien nach Gutdünken gehandhabt. Vor fünf Jahren wurde nämlich ein Gesetz verabschiedet, das in Schulen den Verkauf von Lebensmitteln untersagt, die einen hohen Gehalt an Fett, Zucker und Salz haben. Damit das Gesetz zumindest in Temeswar auch Anwendung findet, bedurfte es der Initiative des Stadtrats. Der Temeswarer Kommunalrat verbietet nämlich ab nun den Absatz von Fast-Food-Produkten in den Bildungseinrichtungen der Stadt. Der Stadtrat untersagt auch den Verkauf von Kaffee an Schüler. Kaffeeautomaten müssen dementsprechend so aufgestellt werden, dass sie nur dem Personal aus den Schulen zugänglich sind.
Das Kaffeeverbot scheint nicht überall ein Thema zu sein. Im Schulhof würde sich ohnehin kaum jemand Kaffee aus dem Automaten nehmen. Wenn Schüler einen Kaffee wollen, würden sie den in einer Bar in der Nähe trinken und nicht aus dem Plastikbecher, meinen Schüler von gleich mehreren Schulen des Temeswarer Stadtzentrums. Ob dahinter eher Schlagfertigkeit oder doch viel Wahrheit steckte, war nicht klar zu erkennen. Das Projekt brachte der Stadtrat Stefan Sandu (PDL) in der ersten Wochenhälfte zur Debatte. Die Initiative erhielt die nötigen Stimmen, um angenommen zu werden. Das Projekt tritt 15 Tage nach der Annahme im Stadtrat in Kraft.