Stadttor-Einsturz von 2017: noch immer keine Anklage

Staatsanwaltschaft erweitert Kreis der Verdächtigen auf 11

Temeswar (ADZ) - Zwei Jahre nach dem verheerenden Sturm vom 17. September 2017 und dem Tod des 24-jährigen Medizinstudenten Vlad Baici durch den Einsturz des Stadttors an der Lugoscher Straße/Calea Lugojului liegen den Ermittlern keine neuen Erkenntnisse vor. Wie die Temeswarer Presse schreibt, wurde noch keine Anklage wegen der fahrlässigen Tötung des jungen Mannes erhoben, allerdings der Kreis der Verdächtigen um weitere drei Personen erweitert. Ursprünglich wurde gegen acht Personen ermittelt, nun sollen es 11 sein. Wie die ADZ mehrmals berichtete, konnten sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch von der Staatlichen Bauaufsicht mehrere Ungereimtheiten in Zusammenhang mit der durch Bürgermeister Nicolae Robu veranlassten Instandsetzung der vor 1989 errichteten Konstruktion festgestellt werden. Die Ermittlungen würden nur langsam voranschreiten, weil die Staatsanwaltschaft auf die Fertigstellung mehrerer Gutachten wartet, hieß es zuletzt.

Insgesamt fünf Todesopfer forderte der Sturm vom September 2017. Im Park von Busiasch/Buzia{ wurden drei Personen durch einstürzende Bäume in den Tod gerissen, das gleiche Schicksal ereilte eine Frau, die durch den Temeswarer Tiergarten spazieren gegangen war. Allein im Falle von Baici wurden Ermittlungen aufgenommen, vernommen wurden unter anderen Bürgermeister Robu und sein Vize Dan Diaconu. Einige Monate nach dem Einsturz des Stadttors an der Lugoscher Straße wurde das ähnlich gebaute Tor an der Arader Straße abmontiert. Die Bauaufsicht hatte mehrere Geldstrafen gegen das Temeswarer Bürgermeisteramt verhängt und festgestellt, dass die Instandsetzungsarbeiten ohne das entsprechende und gesetzlich vorgeschriebene Statik-Gutachten durchgeführt wurden.