„Stadtzentrum für die nächsten 100 Jahre“

Reschitzaer Bürgermeister lässt sich von seiner Begeisterung hinreißen

Reschitza – Ende 2018 hat Ioan Popa, der Reschitzaer Bürgermeister, den Finanzierungsvertrag für die Sanierung des Hauptplatzes und weiterer sechs Straßenzüge der Stadt unterzeichnet. „Wenn wir damit fertig sind, werden die Reschitzaer sich rühmen können, dass sie ein Stadtzentrum haben, das sich mit Großwardein oder Hermannstadt vergleichen kann!“ So Popa dieser Tage.

Am schlimmsten steht es im Reschitzaer Stadtzentrum um die Granitfliesen, mit denen es ausgepflastert ist. Als diese vom seinerzeitigen Bürgermeister Dr. Liviu Spătaru genehmigt wurden, ging es darum, das Kostengünstigste zu finden, was auf dem Baustoffmarkt angeboten wurde, und das waren quadratische Granitfliesen aus China, allerdings aus einer so brüchigen Granitvariation, dass die Fliesen keiner größeren Belastung als einem Fußabdruck standhielten. Kostengünstig waren sie, aber von miserabler Qualität. Alle Fahrzeuge, die mehr oder weniger gezwungen waren, über den Hauptplatz zu fahren – etwa im Sommer die Tankwagen, mit denen die Blumen begossen wurden – hinterließen Spuren. Derart, dass der Platz heute aus „Biskuitresten“ besteht, wie es der Bürgermeister nennt, als lauter zerbrochenen Granitstückchen. Wenn´s regnet, hat man auch noch den Nachteil, dass die Fliesen beim Treten wackeln und allerhand unangenehme Spritzer verursachen, die die Beine, Röcke, Hosen und Mäntel hochgehen.

Nun konnte Reschitza Ende 2018 einen Finanzierungsvertrag über 10 Millionen Euro unterzeichnen. Damit soll der Hauptplatz neu gestaltet und die sechs Straßen modernisiert werden, welche die beiden parallelen Hauptboulevards des Stadtzentrums, Revolu]ia din Decembrie 1989 und A.I.Cuza, verbinden. Popa: „Dieses Projekt heißt in erster Linie, dass wir die chinesischen Biskuitkrümel vom Hauptplatz entfernen, die sich wie Einwegpflastersteine verhielten. Wir kaufen echte Granit- und Andesitplatten und wenn in 100 Jahren die Zeitkapsel darunter gesucht wird, wird man die Platten zertrümmern müssen. Das neue Stadtzentrum wird garantiert hundert Jahre halten. So wie das Hermannstadt, Großwardein und Alba Iulia vorgemacht haben. Dieses Projekt ist für mich eine Freude. Ich halte es für das Bedeutsamste, nach dem Vertrag, demzufolge wir alle größeren Schulen von Reschitza wärmedämmen und thermisch nachhaltig umgestalten werden.“
Auf der Nationalen Seite für Ausschreibungen SEAP wurde das Projekt und die technischen Realisierungspläne bereits veröffentlicht, die Stadt wartet nun auf Ausführungsangebote. Ioan Popa, der Bürgermeister, zeigt sich überzeugt, „dass Ende 2020 diese Stadt in ihrem Zentrum ein neues Gesicht haben wird“.