Lugosch - Die städtische Bibliothek in Lugosch/Lugoj soll mindestens ein Jahr lang für Besucher geschlossen bleiben. Dies beschloss der neue Lugoscher Bürgermeister Claudiu Buciu (PNL) nach seinem Montagsbesuch in der Bücherei und machte seine Entscheidung auf Facebook bekannt.
„Es handelt sich um einen Bau, der von der ehemaligen Kommunalverwaltung komplett vernachlässigt worden ist. Ein Außenanstrich ist nicht mehr als ein Buchdeckel ohne Innenseiten. Zwölf Jahre Ignoranz und Verachtung der bedeutendsten Wissensquelle – das Buch – haben unweigerlich zur Vertreibung der Leser geführt“, schrieb der Lugoscher Bürgermeister auf seiner Facebook-Seite, auf der er auch einige Bilder aus dem Inneren der Institution veröffentlichte, die den verwahrlosten Zustand der Einrichtung bezeugen. Seinen Aussagen zufolge soll die Evidenz der ausgeliehenen Bücher noch genau so wie vor 50 Jahren geführt werden. Die Räumlichkeiten, in denen die Bücher aufbewahrt werden bzw. wo das Lesen ermöglicht wird, seien unsauber, so der neue Bürgermeister.
Die städtische Bücherei soll somit für mindestens ein Jahr geschlossen bleiben und nur einen einzigen Angestellten beschäftigen. In dieser Zeit soll die Einrichtung generalüberholt werden. Ein neues Konzept müsste erarbeitet werden, damit die Bücherei auf die Leserinnen und Leser und insbesondere auf die Kinder attraktiv wirkt.
Das Gebäude, in dem die Lugoscher Bibliothek in Betrieb ist, stammt von Ende des 19. Jahrhunderts. Dort war bis 1964 die städtische Post untergebracht – daher auch die Bezeichnung des Gebäudes: „alte Post“. Die Bibliothek zog 1968 in diese Immobilie. Der alte Holzparkettboden, der im Laufe der Zeit schwere Schäden erlitten hatte, wurde vor wenigen Jahren mit einem PVC-Teppich bedeckt, damit die Leihabteilung weiterhin funktionieren kann. Ein Teil des alten Mobiliars wurde im vergangenen Jahr ersetzt.