Starke Delegation der Rumäniendeutschen dabei

24. Europäischer Volksgruppenkongress in Klagenfurt

Es war bereits das fünfte Mal, dass ich an einem Europäischen Volksgruppenkongress in der Landeshauptstadt Kärntens, in Klagenfurt am Wörthersee teilnahm. Der Kongress, der am 17. Oktober unter dem Motto „Dialog & Kultur – 2013“ stattfand, hatte als Hauptthema „Europa 1913 – 2013: Mehrheiten und Minderheiten im Wandel der Zeit“ und vereinte Interessenten und Gäste aus Kärnten, aus ganz Österreich, aus Deutschland, aber auch Vertreter deutscher Minderheiten aus Slowenien, Rumänien und der Ukraine. Aus Rumänien war eine starke Delegation aus Hermannstadt unter der Leitung von Anita Pavel, Geschäftsgführerin des Forums, dabei. Ergänzt durch Vertreter der Evangelischen Landeskirche A. B. aus Bukarest unter der Leitung des Bischofvikars und Stadtpfarrers Dr. Daniel Zikeli und des Deutschen Forums aus Bistritz, unter der Leitung seines Geschäftsführers Thomas Hartig. Einleitende Worte sprach der seit den Landeswahlen 2013 im Bundesland Kärnten amtierende neue Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser, der diesen 24. Volksgruppenkongress als eine wichtige Präsenz im Lande Kärnten bezeichnete, der weiterhin dazu beitragen möge, dass sich das südlichste Bundesland Österreichs zu einem Modell im Zusammenleben und -arbeiten verschiedener Muttersprachler herauskristallisieren wird.

In Rahmen des Europäischen Volksgruppenkongresses 2013 sprachen u. a. Wissenschaftler und Historiker aus Graz, Czernowitz, Fresach in Kärnten und Berlin. Unter den mit viel Applaus bedachten Referenten war auch der Hermannstädter Historiker Winfried Ziegler, der zum Thema „Die rumäniendeutschen Gemeinschaften“ sprach. Dabei ging er auf die Geschichte der einzelnen Siedlungsgruppen bis 1918 ein und nahm anschließend Gemeinschaftspunkte der deutschen Minderheit aus den verschiedenen Siedlungsgebieten bis in die heutigen Tage ins Visier. Zum diesjährigen Europäischen Volksgruppenkongress gab es auch ein Rahmenprogramm, in dessen Ausführung am Vorabend des Kongresses eine zweiteilige Veranstaltung unter dem Titel „Blickpunkt Rumänien. Die Landler und die deutsche Minderheit: Geschichte, Aktuelles und Fotokunst“ organisiert wurde. Im Rahmen des Blickpunkts I fand im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung eine Vortragsrunde statt, welche von der Geschäftsführerin des Landesforums mit dem Sitz in Hermannstadt, Stadträtin Anita Pavel, eingeleitet wurde. Dipl.-Hist. Winfried Ziegler aus Hermannstadt durchleuchtete die Ansiedlungsgeschichte der Rumäniendeutschen mit der Spezifizität einer jeden Siedlungsgruppe und führte deren politischen und kulturellen Auswirkungen bis heute aus. Ihm folgte Roger Pârvu, Programmleiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (Neppendorf bei Hermannstadt), der zum Thema „Rumäniens langer Weg in die Demokratie“ sprach.

In Rahmen des Blickpunkts II fanden im Verwaltungszentrum des Landes Kärnten gleich zwei Vernissagen statt. Es ging um die Fotoausstellungen „Die Rumäniendeutschen“ (aus Rumänien gebrachte Fotos) und „Rumänische Impressionen“ (mit Fotos des Kärntners Ing. Leopold Meidl vom Verband Österreichischer Amateurfotografenvereine – Landesverband Kärnten). Die einleitenden Worte dazu sprachen Mag. Erika Napetschnig, Leiterin der Unterabteilung Kunst und Kultur im Amt der Kärntner Landesregierung, Helmut Lerner, Kulturreferent des Hermannstädter Deutschen Forums und Ing. Leopold Meidl. Beide Blickpunkt-Veranstaltungen wurden durch Dipl.-Ing. Manfred Traar musikalisch umrahmt.
Am 24. Europäischen Volksgruppenkongress folgenden Tag fand ebenfalls ein Rahmenprogramm statt. Die ausländischen Teilnehmer waren in der Stadt Wolfsberg im Lavanttal zu Gaste. Nach der Besichtigung der  zweiteiligen Ausstellung „Flüchtlinge 1914 - 1917. Gefangene 1939 - 1945. Internierte 1945 - 1948: Lagerstadt Wolfsberg“ im Museum im Lavanthaus und in der Stadtgalerie (geführt wurden wir durch Museumsdirektor Mag. Igor Pucker) folgte im Wolfsberger Rathaus eine Begegnung mit dem amtierenden Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz. Nach Willkommensworten seitens des Bürgermeisters folgten kurze Statements von seiten der Ukrainer-Delegation, von der Hermannstädter Stadträtin Anita Pavel und von meiner Wenigkeit. Ich unterstrich u.a. die Existenz des Dorfes Wolfsberg im Banater Bergland und lud den Bürgermeister zu einem Besuch im Banater Bergland ein, eine Einladung, die gerne angenommen wurde.