Starkregen mit Geldgeschenken für Rentner

Zur Ausgabe der Rentenneuberechnungsbescheide

Reschitza – Am Freitag haben die Briefträger mit dem Austragen und Übergeben – gegen Vorzeigen des Ausweises und Unterschrift – der neuberechneten Rentenbescheide begonnen. Im Banater Bergland sollen alle 67.330 Empfänger „normaler Renten“, für die „normal“ gearbeitet und „normal“ Beiträge eingezahlt wurden (an diese Art Rentner werden, nach jetzigem Stand, 150.508.725 Lei monatlich ausgezahlt – was fürs Banater Bergland, obwohl ehemaliges Schwerindustriegebiet, eine sehr bescheidene Durchschnittsrente von 2235 Lei ergibt) ihre neuberechneten Bescheide bekommen.

Am kräftigsten dürften die auf einen politisch vielzitierten „gerechten Ausgleich“ abzielenden Neuberechnungen bei den 646 Empfängern im Banater Bergland von „landwirtschaftlichen Renten“ (früher „Kollektivwirtschaftsrenten“) ankommen, die gegenwärtig insgesamt 559.802 Lei monatlich als Rente bekommen – also für jeden Staat beschämende 867 Lei pro Person. Um zur von der Regierung versprochenen „Angleichung“ des Rentenniveaus zu gelangen, müssen die „Kollektivwirtschaftsrentner“ sehr viel mehr Geld bekommen…

Nichts Zusätzliches, aber auch keine (!!) Abzüge, dürfen die Privilegierten erwarten, die zu dem Großprofiteuren des rumänischen Rentensystems gehören und die mehrheitlich überhaupt niemals einen Rentenbeitrag (weil sie z. T. ihre „eigenen“, unmittelbar staatlich alimentierten Rentenkassen haben) eingezahlt haben, im kurzen Berufsleben, das sie hatten (bis zum 45., maximal 50. Lebensjahr haben die meisten gearbeitet): Militärs, Polizisten und Geheimpolizisten (inklusive die ehemaligen Securitate-Leute !!!), Justizbeamte aller Art, Parlamentarier (die sich ihre Rentenbezüge selber per Gesetz großzügig zurechtgeschustert und zugeschanzt haben) – im Banater Bergland insgesamt etwa 6800 Personen. Befremdlicherweise, doch keineswegs überraschend, kann ihre Zahl aus den Dokumenten der Rentenkasse nicht genau eruiert, sondern bloß geschätzt werden.

Bis am 30. August werden nun die Postboten versuchen müssen, die standardisierten Bekanntmachungsbriefe an die Adressaten zu bringen. Dafür sind in der Zeitspanne 16. bis 30. August zwei Kontakt-Versuche der Postboten vorgesehen. Wer nicht vom Briefträger ab dem 16. August und bis am 30. August den Rentenneuberechnungsbescheid bekommt, kann ihn binnen 20 Tagen danach (also vom 31. August und bis am 19. September – aber praktisch bloß an 12, 13 Arbeitstagen) vom zuständigen Postamt persönlich abholen. Auf alle Fälle müssen die Postboten, treffen sie die Rentner zum persönlichen Überreichen nicht an, einen Zettel mit den genauen Angaben hinterlassen, wann, wo und unter welchen Umständen/mit welchen Dokumenten der neu berechnete Rentenbescheid binnen jener knapp drei Wochen abgeholt werden kann. Laut Daniel Baciu, dem Manager der Nationalen Rentenkasse, werden im Landeskreis Karasch-Severin um die 65.000 Rentner ab dem 1. September höhere Renten beziehen. Landesweit rechnet das Finanzministerium mit einer durchschnittlichen Rentenerhöhung von 622 Lei. Der Finanzminister hat wiederholt versichert, dass die zusätzlichen Summen im Haushaltsplan 2024 bereits enthalten, „also vorhanden sind“.

Mit der Rentenneuberechnung Unzufriedene können den schriftlich erhaltenen Rentenbescheid binnen 45 Tagen (gerechnet ab dem Empfangstag des Bescheids, wofür eine persönliche Unterschrift zur Bestätigung der Entgegennahme nötig ist) „bei den kompetenten Gerichtsinstanzen“ einklagen, müssen aber vorher das Gespräch mit der zuständigen Rentenkasse suchen.