Kronstadt - Die von Anita Tack, Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, geleitete Unternehmerdelegation hatte am ersten Tag ihrer Besuchsreise Gespräche bei der Kronstädter Kreispräfektur, beim Kronstädter Kreisrat und Bürgermeisteramt. Im Aro-Palace-Hotel fand am Nachmittag die deutsch-rumänische Unternehmerbörse statt, die von Germany Trade & Invest (Bundesagentur für Wirtschaftsförderung und -ansiedlung) veranstaltet wurde.
Der Beginn der Zweiten Brandenburger Wirtschaftstage in der Region Zentrum wurde bei einem Pressegespräch von Peter Alltschekow, GTI-Managing Direktor für Marketing und Kommunikation, Ostdeutschland, als „viel erfolgreicher als erwartet“ eingeschätzt. Erste Erfolge und Verabredungen kamen auf der Unternehmerbörse zustande. Rund 100 Anmeldungen gab es von rumänischer Seite an dieser Kontaktbörse, bei der 10 Firmen aus Brandenburg vertreten waren. Diese kommen aus den Bereichen Stadt-, Regional- sowie Infrastrukturplanung, der Erneuerbaren Energien, der Recyclingwirtschaft und der Berufsausbildung sowie der Erwachsenenqualifizierung. Nach dem Erfolg der ersten Brandenburger Wirtschaftstage in der Region Zentrum vom Vorjahr sei nun die „Initialzündung“ da für die gemeinsame Kooperation. Bei der Pressekonferenz, an der sich von rumänischer Seite der Vorsitzende der Industrie und Handelskammer Kronstadt, Nicolae Ţucunel, beteiligte, wurde auch der Vorschlag bekannt gegeben, die dritte Auflage dieser Veranstaltung in Brandenburg vorzusehen – eine bessere Gelegenheit für die rumänischen Firmen vor Ort ihre Partner kennenzulernen.
Dr. Birgit Schliewenz, Partnerschaftsbeauftragte des Landes Brandenburg in der Region Zentrum, stellte auf ADZ-Anfrage die Gründe vor, die den Kreis Kronstadt/Braşov für Investoren aus Brandenburg interessant machen dürften. Das wären eine gut ausgebildete Arbeitskraft, die industrielle Entwicklung der Region, das hohe Forschungspotenzial und nicht zuletzt die zahlenmäßig nicht geringe Bevölkerung dieses Landeskreises mit ihrer kulturellen Vielfalt dank den da lebenden Ethnien. So gesehen, sei es nicht falsch den Kreis Kronstadt und seinen Vorort als „wirtschaftlicher Motor“ der Entwicklungsregion Zentrum ( zu der noch die Kreise Hermannstadt/Sibiu, Covasna, Alba, Harghita und Mureş gehören) zu betrachten. Eine verbesserte Infrastruktur, die erhöhte Arbeitsproduktivität und besser ausgebildete Fachkräfte seien, nach wie vor der Wirtschaftskrise, die besten Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung, damit die Region Zentrum auch in der EU wettbewerbsfähig sein kann, unterstrich Peter Alltschekow.
Bei der Pressekonferenz, an der auch der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Thomas Gerlach, teilnahm, wurden auch erste konkrete gemeinsame Projekte genannt: das mittelständische Unternehmen „Infrastruktur und Projektentwicklungsgesellschaft“ (IPG) wird sich beratend an der Erweiterung des Logistikzentrums und -terminals bei Marienburg/Feldioara - Heldsdorf/Hălchiu beteiligen und dabei mit der Agentur für Entwicklung des Metropolraums Braşov mitarbeiten; „Dach und Sonne Agrartechnik GmbH“ ist interessiert an dem Bau einer Fotovoltaik-Anlage bei einem Krankenhaus in Alba Iulia/Karlsburg. Die Brandenburger „complan GmbH“ hat bekanntlich gemeinsam mit MANCOM Centru SRL für die Stadt Kronstadt die Stadtentwicklungsstrategie für die nächsten Jahrzehnte erarbeitet. Gute Perspektiven bestehen auch in dem Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich Tourismus, da Brandenburg mit seinen 15 Großschutzgebieten beispielgebend sein könnte, sagte Umweltministerin Tack.
Für die nächsten Tage waren in Sf. Gheorghe, Alba Iulia und Hermannstadt weitere Kontakte und Gespräche der Brandenburger Wirtschaftsdelegation mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft anberaumt.