Weidenthal/Buchin – Im Umfeld des in den 1960er Jahren aufgelassenen Deutschböhmendorfes Lindenfeld in rund 960-980 Meter Seehöhe will eine Bukarester Firma einen Steinbruch eröffnen. Nachdem dazu alle anstehenden Genehmigungen eingeholt sind, will die Firma – laut eigenen Angaben „experimentell“ und vorerst „zeitlich begrenzt auf die Jahre 2024-2025“ – Nutzmineralien abbauen: Schiefer mit Biotit (Dunkelglimmer) und Muskovit (Katzenglimmer, auch Frauenglas), Quarzite und Feldspat.
Die Firma Explorer Mineral International SRL aus Bukarest hat diesbezüglich ein Aide-Mémoire bei der Agentur für Umweltschutz APM Karasch-Severin eingereicht, in welchem sie auch präzisiert, dass sie vorhat, den Tagebau „mit den klassischen Mitteln der Tagebaue“ zu betreiben: Bohrlöcher mit Pressluft- oder elektrisch betriebenen Bohrmaschinen voranzutreiben, dazu Kompressoren und Stromaggregate einzusetzen, kontrollierte Sprengungen vorzunehmen, Räumgeräte und Vorderlader sowie geländegängige Transportfahrzeuge einzusetzen. Eine Verarbeitung des Abbauguts vor Ort ist nicht vorgesehen. Mit Sicherheit wird (nicht nur) damit der Ruhe, die seit rund 70 Jahren über dem langsam verfallenden, praktisch verlassenen Dorf herrscht, ein Ende gesetzt.
Der Tagebau soll in Stufen erfolgen, erklärt die Bukarester Firma ihr Vorhaben, die ein Treppengefälle von fünf Metern haben. Explorer Mineral International SRL hat sich dafür bei der Nationalen Agentur für Mineralische Ressourcen ein 16.000 Quadratmeter großes Gelände in der Nähe der auf den Karten noch verzeichneten Ortschaft – aber außerhalb des als bebaubar eingezeichneten Raums – gesichert. Lindenfeld gehört administrativ zur Gemeinde Buchin bei Karansebesch.
„In der ersten Phase“ soll nur ein 5150 Quadratmeter großes Geländestück für den Tagebau genutzt werden, weswegen die Firma von einem „Mikro-Steinbruch“ spricht. Die oberste Abbaustufe soll bei 965 Meter über dem Spiegel der Adria liegen, die unterste bei 955 Meter. Vorerst sollen aus dem Semenik-Bergstock 36.000 Kubikmeter Nutzgestein losgelöst werden, von denen man hofft, 32.400 Tonnen verwerten zu können.
Das Projekt wird als „notwenig“ präsentiert „durchs Prisma, dass neue mineralische Ressourcen dem nationalen Wirtschaftskreislauf zugeführt werden sollen“, indem „lokale Ressourcen“ besser verwertet werden.
Die nötige Investition wird in dieser Phase auf 500.000 Lei geschätzt. Der Steinbruch soll, nach jetzigem Stand, etwa ein Jahr lang experimentell genutzt werden.