Kronstadt - Mit radikaleren Maßnahmen will das Bürgermeisteramt Kronstadt/Braşov in diesem Jahr das Problem der Straßenhunde aus der Welt schaffen. Dabei geht es nicht um deren Einschläferung, obwohl dieses letzte Mittel von Bürgermeister George Scripcaru nicht ganz ausgeschlossen wird. In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein „Milioane de prieteni“ sollen im Tierheim des Vereins (Triaj-Viertel) wie auch im städtischen Tierheim in Biengärten/Stupini vier Sterilisierungskampagnen laufen. Sie sind für folgende Zeitspannen vorgesehen: 25. April bis 15. Mai; 15. bis 30. Juli, 1. bis 15. Oktober und im Dezember.
Ab 1. März beginnt eine Infokampagne unter dem Titel „Sterilisiere deinen Hund!“ Sie wendet sich an alle Besitzer von Mischlingshunden. Wer das nicht tut, kann mit Strafgeldern zwischen 5000 und 10.000 Lei rechnen. Die Stadtverwaltung denkt auch an jene Hundebesitzer, die nicht über das Geld für so einen Eingriff verfügen. In so einem Fall übernimmt das Bürgermeisteramt die Kosten. Ansonsten, laut Bürgermeister Scripcaru, sind 50 Lei zu begleichen. Das beinhaltet nur die Kosten der Arzneimittel, die ganze Operation kostet bei einer Veterinärpraxis zwischen 300 und 350 Lei. Die Differenz wird aus dem Stadthaushalt beglichen. Dort sind für den Straßenhund-Sonderdienst (SPGCS) 829.000 Lei vorgesehen. Terminvereinbarungen und in Sonderfällen auch ein Abholdienst zum Tierheim sollen vorgenommen werden. „Milioane de prieteni“ will zum selben Zweck 25.000 Euro bereit stellen.
Laut Vereinsvorsitzender Cristina Lapis hat der Verein im Vorjahr rund 1200 Straßenhunde sterilisiert.
Trotzdem sollen zur Zeit rund 900 Straßenhunde in Kronstadt herumlaufen, sagt SPGCS-Chef Flavius Bărbulescu. Um das Problem der Straßenhunde ganz in Griff zu bekommen, müssen unbedingt, außer den Straßenhunden, auch die Hunde sterilisiert werden, die einen Herren haben, heißt es. Schwierigkeiten bereiten, laut Vizebürgermeister Adrian Atomei, jene Hunde, die sich nicht auf der öffentlichen Domäne befinden, sondern auf dem Gelände von Betrieben und Firmen. Sie sind, so zu sagen, im Besitz von Rechtspersonen, die nun für sie die Verantwortung übernehmen sollen. Das geschieht, wie auch im Falle der anderen Hunde, durch Mikrochips aufgrund derer die Hunde identifiziert werden können.