Arad - Die rumänische Königsfamilie beantragte einen Steuererlass für die Königsdomäne Săvârşin, im Kreis Arad. Beantragt wurde bei der Kommunalverwaltung der Gemeinde Săvârşin, laut dem Pressebüro des Königshauses, im Namen des ehemaligen Königs Mihai der Erlass der Lokalsteuern und -gebühren .
Die Königsfamilie begründet diesen Antrag damit, dass König Mihai als Kriegsveteran dieses Recht zukomme, bzw. gemäß Gesetz 227/ 2015, keine Lokalgebühren und -steuern zu bezahlen hätte.
Laut Ioan Vodicean, dem Bürgermeister der Gemeinde Săvârşin, wird dieser vor Kurzem gestellte Antrag des Königs von der Gemeindeverwaltung geprüft. Sollte der Antrag den Gesetzesbestimmungen entsprechen, würde der Steuererlass sogleich in Kraft gehen und rückwirkend zum 1. April 2016 berechnet werden. Dafür wäre keine spezielle Genehmigung des Kommunalrates erforderlich.
Laut der Gemeindeverwaltung Săvârşin bezahlte die Königsfamilie seit dem Jahr 2001, als das Schloss und die Domäne der Königsfamilie rückerstattet wurden, jährlich zirka 33.000-35.000 Lei Lokalsteuern und -gebühren für diese Domäne bzw. das Schloss, etliche andere, sechs bis acht Gebäude, und den Schlosspark mit einer Fläche von 19,5 Hektar. Laut Bürgermeister Vodicean würde der Steuererlass für die Königsfamilie andererseits der Gemeinde ein beträchtliches Haushaltsloch verursachen, da 35.000 Lei jährlich eine bedeutende Summe für das Kommunalbudget einer kleinen Gemeinde wie S²vâr{in ausmachen würde. Laut dem Pressebüro der rumänischen Königsfamilie hätten König Mihai und die Königsfamilie seit 1943 die Dorfgemeinschaft von Săvârşin jedoch ständig und in verschiedener Form unterstützt, was auch in nächster Zukunft geschehen soll.
Das rumänische Königshaus belegt bekanntlich Platz 81 im Top 300 der Zeitschrift „Capital“ mit einem Vermögen von 58-60 Millionen Euro. Zu diesem Vermögen gehören die Königsdomänen Săvârşin (seit 2001) und Sinaia (seit 2008), der Bukarester Elisabeta-Palast, als offizielle Königsresidenz, etwa 20.000 Hektar Wald, drei Gebäude in Bukarest, ein Gebäude mit umliegendem Gelände in Poiana }apului, mehrere Berghütten in Azuga-Predeal, Forststraßen und -wege. 1948 wurde das gesamte Vermögen der Königsfamilie verstaatlicht u.a. sechs Schlösser, fünf Paläste, 15.000 Hektar Ackerboden und 137.000 Hektar Wald, hunderte Villen, Bauten und Gebirgshütten im ganzen Land. Laut Adrian Vasiliu, dem Rechtsanwalt der rumänischen Königsfamilie, hätte man nur die Rückerstattung der ehemaligen Besitztümer des Königs und nicht die der rumänischen Königsfamilie beantragt.
Auf der kürzlich von der Steuerbehörde ANAF veröffentlichten Liste der rumänischen Steuersünder erscheint übrigens auch König Mihai und die Königsfamilie mit einer Steuerschuld von 4,107 Millionen Lei. Laut Pressebüro der Königsfamilie hätte die Königsfamilie jedoch schon die Steuerpflichten wie auch diese Steuerschuld angefochten.