Hermannstadt - Bekannt ist der Hermannstädter Maler Stefan Orth für seine grafischen Arbeiten im ihm eigenen Stil mit geschwungenen, dynamischen Formen. Die am Dienstag eröffnete Ausstellung „Ikonen“ im Brukenthal-Museum zeigt bis zum 9. September weitere Facette des vielseitigen Künstlers.
Der Hermannstädter Grafiker Stefan Orth ist eine Persönlichkeit von internationalem Ruf. Laut dem Direktor des Brukenthal-Museums, Dr. Sabin Luca, gehört er zu den Spitzenexponenten der Hermannstädter Kunst. Orth ist bekannt als Kenner von Gravier- und Grafiktechniken. Daneben beschäftigt er sich mit Aquarellen, Bühnengestaltung und Malerei. Zu seinem bisherigen Werk gehören eine Vielzahl von Plakaten, Buchillustrationen, Kalendergestaltungen und Zeitschriften. Für sein künstlerisches Schaffen erhielt Orth 2010 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hermannstadt/Sibiu verliehen.
Im Brukenthal-Museum, dem Ort seiner jüngsten Ausstellung, ist Orth quasi zu Hause, arbeitete er doch hier 25 Jahre als Restaurator. Rund 40 Arbeiten, überwiegend Malereien und dazu einige Grafiken, zeigt der Künstler im Saal für temporäre Ausstellungen im zweiten Innenhof des Brukenthal-Palais. Orth beschäftigt sich in der Ausstellung mit mythologischen Gestalten, religiösen Themen und Legenden sowie heiligen Orten.
Er interpretiere Ikonenmalerei in einer völlig neuen Art, in seinem ihm eigenen Stil, meinte Kurator Dr. Valentin Mureşan bei der Eröffnung am Dienstag. Der religiöse Hintergrund gereicht Orth zum Ausgangspunkt für seine künstlerische Beschäftigung mit dem Thema Ikone. Er stilisiert seine Darstellungen teilweise bis zur völligen Abstraktion, ohne jedoch auf einige Details zu verzichten, die die jeweilige Szene, Person oder Legende erkennen lassen. „Er möchte keine Ausstellung mit christlichen Ikonen machen“, erklärte Mureşan über die Absichten des Künstlers. Orth möchte vielmehr – und er schaffe es – die Ikone als Symbol des Glaubens präsentieren.