Temeswar (ADZ) – Nachdem zwei Schülerinnen einer Temeswarer Berufsschule eine 15-jährige Kollegin an den Haaren gezogen und mehrmals beleidigt und gedemütigt haben und dabei von zwei Schülern gefilmt wurden, hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen und das Kreisschulinspektorat hat die gesamte Leitung der Einrichtung entlassen. Das Mädchen soll besondere Bedürfnisse haben und sei mehrmals von ihren Kollegen und Kolleginnen misshandelt worden sein. Am Montag wurde sie von einer 15-jährigen Klassenkollegin und einer 18-Jährigen gequält.
Das Video wurde einer Temeswarer Zeitung zugespielt; die Mutter des Kindes, die davon nicht wusste, erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei und meldete den Vorfall auch der Schulleitung. Sie wolle ihr Kind nicht mehr in diese Schule schicken, dessen Sicherheit sei dort nicht gewährleistet. Die im Auftrag der Staatsanwaltschaft ermittelnde Polizei habe bereits den ehemaligen Direktor und seinen ebenfalls entlassenen Stellvertreter verhört und setzte die Untersuchung fort.
Der Vorfall solle sich während einer Unterrichtsstunde zugetragen haben, jedoch waren die Schüler unbeaufsichtigt, die Lehrkraft war nicht im Raum. Bereits Anfang der Woche schickte das Kreisschulinspektorat zwei Inspektoren vor Ort, Generalschulinspektor Marin Popescu sagte im Anschluss, dass die dortige Schulleitung das massive Problem des Mobbings nicht im Griff habe und sofortige Maßnahmen notwendig seien. Inzwischen habe die Behörde die psychologische Beratung sowohl der Lehrer als auch der Schüler angeordnet.
Selbst Bildungsminister Sorin Cîmpeanu zeigte sich über die Geschehnisse schockiert, im Zusammenhang mit dem Bukarester Mobbing-Fall von letzter Woche (wo das Opfer aus dem ersten Stock der Schule gesprungen ist und sich dabei mehrere Verletzungen zugezogen hat) nahm er auch zu dem Temeswarer Fall Stellung. Was ihm das Temescher Kreisschulinspektorat berichtet habe, sei alles andere als erfreulich, sagte der Minister.
