Karansebesch – Gegen Eleonora G., Managerin der postlyzealen Sanitätsschulen „Carol Davila“ aus Karansebesch/Caransebeş und Kalan/Călan, haben die DNA-Staatsanwälte die Strafverfolgung eröffnet. Sie ist unter Polizeikontrolle gestellt worden. Ihr wird Amtsmissbrauch bezüglich der Ausstellung von Abschlussdiplomen der Sanitätsschule vorgeworfen. Diese Diplome bevorteilen vor allem diejenigen, die rascher im westeuropäischen Ausland einen Pflegedienst antreten möchten. Im Raum nördlich von Karansebesch und bis in den südlichen Teil des Verwaltungskreises Hunedoara sollen rund 3000-4000 Frauen von solcherart Einkommen leben – schätzen die Reiseunternehmen, die für diese Frauen, die sich im Drei-Monats-Rhythmus (meist untereinander) abwechseln, door-to-door-Dienstleistungen anbieten.
Eleonora G. bestreitet heftig alle Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft und bedroht gelegentlich diejenigen, die solche Anschuldigungen verbreiten (die Medien) mit Prozessen, nahm sich aber den in solchen Fällen üblichen Reschitzaer Anwalt Cosmin Bolosin (Spitzname: „Vater der Diebe und Banditen“), der den Medien erklärte: „Es gibt da ein Pressekommuniqué der Staatsanwaltschaft, das deren Standpunkt vertritt. Den ich nicht teile. Wir haben es erst mal bloß mit einer Strafverfolgung zu tun. Es stimmt, dass über meine Mandantin und über den Juristen des Schulinspektorats die Polizeikntrolle verhängt wurde. Aber sie erfreuen sich nach wie vor der Unschuldsvermutung. Zudem hat meine Mandantin ein respektables Alter und kam noch nie mit der Justiz in Konflikt. Sicher hat sie in ihrem Leben auch viele gute Dinge getan, nur vergisst man dies in solchen Augenblicken. Die guten Dinge sieht dann niemand. Ich denke, meine Klientin wird voll und ganz ihre Unschuld nachweisen können. Ihr werden in drei Fällen Amtsmissbrauch vorgeworfen, der erst mal von der Staatsanwaltschaft bewiesen werden muss. Außerdem gilt die Justizkontrolle bloß für 60 Tage.“
Dazu wäre zu bemerken, dass normalerweise eine Poliozzeikontrolle für 30 Tage gilt und danach zu verlängern ist, sollte dies der Fall sein. Die Staatsanwälte werfen Eleonora G. u.a. vor, einer Schülerin, die von der Karansebescher Sanitätsschule exmatrikuliert war und sich zur Schule in Kalan transferiert hatte, ohne dort die Schule zu besuchen, zu einem Diplom verholfen zu haben, indem sie dortige Lehrer „zu Straftaten verleitete (Amtsmissbrauch und Fälschung)“, was im Juni 2015 geschah. Dadurch wäre die Schülerin „das gesamte Schuljahr 2014-15 über fiktiv zu Noten gekommen“, wofür sie „von dieser Person ungerechtfertigten Nutzen bekommen“ (=Schmiergeld und Geschenke) habe. So sei die in Karansebesch Exmatrikulierte in Kalan, praktisch an der selben Schule, zu einem Abschlussdiplom gekommen, „das ihr berufliche Kompetenzen als medizinische Assistentin für Allgemeinmedizin zertifiziert“. So das Kommuniqué der DNA-Staatsanwaltschaft. Ion P., der Jurist des Schulinspektorats Karasch-Severin, hatte einen Dienstleistungsvertrag mit der Sanitätsschule „Carol Davila“ und war amtsmissbräuchlich ebenfalls an den Fälschungen beteiligt, die von der Schulleiterin initiiert wurden. Eleonora G. und Ion P. hätte gemeinsam „bei Zentralinstitutionen und einer politischen Partei“ interveniert, um die Abschlussprüfung 2015 in Kalan und nicht in Karansebesch abzunehmen, weil dort die Schulleiterin „das Terrain vorbereitet hatte“. Ion P. habe zudem „Informationen“ weitergegeben „an Personen, für die sie nicht bestimmt waren“.